Bad Vilbel. Die Brauerei Binding aus Frankfurt am Main ist auf der Suche nach einem neuen Standort. Angeblich, so heißt es aus der Gerüchteküche, ist auch Bad Vilbel im Gespräch.
Vor wenigen Tagen hatte die zur Radeberger-Gruppe gehörende Brauerei angekündigt, einen Neubau in Nieder-Eschbach errichten zu wollen. Das stieß jedoch in der Frankfurter Stadtverwaltung auf große Verwunderung. Denn das ausgesuchte, 15 Hektar große Grundstück gegenüber dem Ikea-Möbelhaus ist Landschaftsschutzgebiet, liegt im Grüngürtel und ist zudem eine ökologische Ausgleichsfläche für andere Bauprojekte. Wodurch eine Bebauung dort nur schwer durchzusetzen wäre.
Radeberger will bis Mitte November eine Rückmeldung, ob sich die Stadt Frankfurt auf das Vorhaben einlassen will. Bis Ende 2008 soll endgültige Klarheit herrschen. Andernfalls will die Brauerei samt Logistik-Zentrum ins Umland abwandern. Dort gebe es mehrere Standorte, an denen man sofort beginnen könne, so eine Radeberger-Sprecherin. Was Binding braucht, ist allerdings schwer zu finden. Mindestens 15 Hektar Fläche sind nötig, um die Brauerei samt Logistikzentrum unterzubringen. Zugleich soll der neue Standort „in noch größerem Stil Drehscheibe der Radeberger Gruppe werden“. Das heißt, von dort aus werden Produkte zentral im Rhein-Main-Gebiet verteilt.
In der Bad Vilbeler Stadtverwaltung hält man sich bedeckt. „Kein Kommentar“, sagte gestern Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) auf Nachfrage. Er wollte weder zu einer möglichen Anfrage der Brauerei etwas sagen noch dazu, wo in der Brunnenstadt überhaupt eine Ansiedlung in Frage käme. Laut Liste der Wetterauer Wirtschaftsförderung gibt es in Bad Vilbel derzeit nur drei als Gewerbegebiete ausgewiesene Flächen in der gesuchten Größenordnung: „Auf der Scheer“ mit der größten verfügbaren Fläche von 40 Hektar (Kaufpreis: 336 Euro je Quadratmeter), 20 Hektar in Dortelweil-West (336 Euro) und der Quellenpark (256 Euro). Dr. Stöhr: „Ich sage erst etwas, wenn es spruchreif ist.“(zlp)