Mit 24 000 Euro fördert die BVB-Stiftung naturwissenschaftlichen Unterricht an sechs Schulen. Durch Extra-Experimentiermaterial soll möglichst früh die Begeisterung junger Menschen für das Forschen geweckt werden.
Bad Vilbel. „Ohne diese Zuschüsse könnten wir nicht so viel machen“, sagt Werner Krompholz, der den Fachbereich Naturwissenschaften (Nawi) an der Frankfurter Schule am Ried leitet. Wie die Vertreter von fünf weiteren Schulen erhielt er einen Scheck von 4000 Euro. Durch zusätzliche Ausstattung soll individuelles Forschen ermöglicht werden. Dank der Stiftung gab es einen Klassensatz Osmometer für Biologie und zusätzliche Nawi-Angebote für Fünft- und Sechstklässler. Einen Gentechnologie-Lernkoffer für die Leistungskursschüler hat das Georg-Büchner-Gymnasium (GBG) angeschafft. Damit nicht alle Materialien extra zusammengesucht werden müssen und alle Schüler etwas davon haben, investieren viele der Schulen ihr gestiftetes Geld in Lernkoffer. Beim GBG wurden solche auch für Chemie angeschafft. Schon in der 7. Klasse werden dort „Chemie-Führerscheine“ gemacht, in der 9. Klasse gibt es das Wahlpflichtfach „Natex“ – naturwissenschaftliche Experimente.
Dass es bei solchen Angeboten auch um das Abbauen verbreiteter Vorurteile geht, machte Ruth Pakullat von der Karbener Kurt-Schumacher-Schule deutlich. An einem Tag der Naturwissenschaften hatten sich alle 120 Sechstklässler zwei Stunden lang mit Wasserexperimenten beschäftigt. Im Wahlpflichtunterricht Kosmetik stellen Realschülerinnen ihre eigenen Cremes, Peelings und Lippenstifte her. Das Beispiel beeindruckte BVB-Stiftungspräsident Hansgeorg Jehner. Es zeige, dass man junge Leute für etwas begeistern könne, für Dinge, die sie selbst herstellten. So würden sie an die Fächer herangeführt, die „zum Wohlstand unserer Gesellschaft beitragen“. Auf Solarenergie hat sich die Otto-Hahn-Schule aus Frankfurt am Main konzentriert. Modellfahrzeuge werden entwickelt, sogar Rennen organisiert. Auch Mikroskope und Bestimmungsbücher für die „Unterrichtseinheit Wald“ gab es.
Leidenschaftlich berichtete Gisela Fröhlich (Bertha-von-Suttner-Schule Nidderau) von positiven Erfahrungen seit elf Jahren. Künftig sollen auch die Viertklässler angesprochen werden.
Herbert Köhler (Anna-Schmidt-Schule Nieder-Erlenbach) berichtete von zwei naturwissenschaftlichen Klassen – und einem Solarofen. Damit habe man auch bei bewölktem Himmel auf dem Schulhof schon Eier gebacken. Auf der Wunschliste steht ein Forensik-Kit, um im Biologie-Unterricht per Gentest Tatortspuren zu sichern. (dd)