Die Mitglieder der Gemeinschaftsobstanlage haben ihre neue Blütenkönigin Manuela I. gekürt und bereiten ihr beliebtes Blütenfest an Pfingsten vor.
Karben. Stimmengewirr und Grillduft dringen bis auf den Weg Richtung Klein-Karbener Wald und verraten: Bei den Obstbauern der Gemeinschaftsobstanlage in Klein-Karben wird gefeiert. Gut zwei Dutzend Mitglieder haben sich am Samstagabend am Vereinshaus zusammengefunden, um das Blütenfest, zu dem die GOA traditionell zu Pfingsten einlädt, vorzubereiten. Die Aufgaben werden an diesem Abend verteilt.
Die Abendsonne strahlt kräftig in die Baumreihen der Obstplantage. Hier wachsen an rund 4500 Bäumen die schönsten Früchte. Hauptsächlich Äpfel, aber auch Birnen, Aprikosen, Pfirsiche, Kirschen, Mirabellen, Zwetschen und Weinstöcke reifen jedes Jahr heran. Einige Reihen stehen schon in voller Blüte. „Das sind unsere Birnen, die sind Frühblüher“, erklärt der gerade in der Hauptversammlung wiedergewählte 1. Vorsitzende Friedrich Donner. Späte Frostnächte stellen für die Blüten eine Gefahr dar, „wie vor einigen Jahren, da war die ganze Birnenernte dahin“, so Donner.
Bewirten der Gäste
Dabei werden doch gerade die eigenen Williamsbirnen für das Blütenfest benötigt. Aus diesem Obst lassen die Mitglieder Schnaps brennen, der dann an die Gäste zum Pfingstfest ausgeschenkt wird. Gut 20 Flaschen des Hochprozentigen werden, so die Erfahrung, für die Bewirtung der Gäste geleert.
Eine Aufgabe, die traditionell die Blütenkönigin zu erfüllen hat. Zum diesjährigen 40. Blütenfest übernimmt die neu gekürte Blütenkönigin Manuela I. Langsdorf diese Arbeit. Ein Ehrenamt, auf dessen Erfüllung sie sich freue. Weitere Auftritte daheim auf der Obstplantage und bei auswärtigen Festen stehen auf dem Jahresplan.
Das Blütenfest hat für den Verein auch einen ganz praktischen Wert: Auf den Festen, stellte Donner in seiner Bilanz heraus, würden die Gelder für den Pflanzenschutz und den Betrieb der Maschinen eingeworben. In dieser Hinsicht sei das Blütenfest 2013 sehr erfolgreich verlaufen. Ein Jahr später habe das Blütenfest „sehr unter der außergewöhnlichen Hitze des Pfingstsonntags gelitten“.
Das Jahr 2013 zeichnet sich laut Donner auch in der „bisher besten Ernte von Bäumen der Mitglieder in den letzten 10 Jahren“ aus. Das Ernteergebnis 2014 sei eingebrochen. Grund hierfür war ein „katasptrophaler Wühlmausschaden“, der zum Absterben von etwa 150 Bäumen geführt habe.
Die Wühlmäuse seien auf verschiedene Weise bekämpft, die Jungpflanzen würden durchgehend im Drahtkorb gepflanzt, so dass auf eine Besserung der Situation zu hoffen sei, macht der Vorsitzende Mut.
Ein weiteres Aufgabengebiet für die Mitglieder: Reparaturen am Vereinshaus wie die Beseitigung von Setzschäden und die Abdichtung des Anbaus zur Gerätehalle. Donner: „Die baulichen Investitionen der letzten beiden Jahre sind erfolgreich und im genehmigten Finanzrahmen abgeschlossen worden“. Insbesondere die Erneuerung des Vorbaus mit den neuen Fenstern sei in ästhetischer Hinsicht sehr gelungen, freut sich Donner.
Eine weitere positive Entwicklung benennt Friedrich Donner: Die Besuche der Kinder- und Jugendgruppen im Herbst seien sehr erfolgreich verlaufen. Und durch die Aufnahme neuer aktiver Mitglieder habe sich der Verein verjüngen können.
Das Blütenfest auf der Plantage der Gemeinschaftsobstanlage in der Verlängerung der Büdesheimer Straße wird am Pfingstsonntag, 24. Mai, von 10 bis 20 Uhr gefeiert.