Karben. Um den Bau der Mensa für die Kurt-Schumacher-Schule bezahlen zu können, will die Karbener Koalition aus CDU, FWG und FDP den Enzheimer Wald verkaufen. Das etwa 45 Hektar große Waldstück bei Altenstadt gehört der Stadt Karben. Wie viel Geld genau der Verkauf dieses Tafelsilbers in die Stadtkasse fließen lasse, kann der Vorsitzende der CDU, Guido Rahn, zwar nicht sagen. Aber: Mitte der 1990er-Jahre war es Informationen der Frankfurter Neuen Presse zufolge laut einer damaligen Schätzung des Rathauses rund eine Million Mark wert. Das scheint gut zu passen: Die Stadt soll 435 000 Euro zu den Baukosten der Mensa von einer Million Euro zuschießen, damit der Kreis diese schon ab 2008 baut.
Der rund 20 Kilometer entfernte Enzheimer Wald gehört seit bald 200 Jahren den Kärbern. Mitte des 19. Jahrhunderts kaufte die damals eigenständige Gemeinde Klein-Karben den Wald Amerika-Auswanderern ab. Damit stellte die Kommune die Versorgung ihrer Bürger mit Brenn- und Bauholz sicher. Diesem Zweck dient der Wald nun schon seit vielen Jahren nicht mehr, weshalb er inzwischen bewirtschaftet werde. „Ein positiver Ertrag ist jedoch seit vielen Jahren daraus nicht mehr erwirtschaftet worden“, sagt FWG-Fraktionschef Michael Ottens. Auch einen Erholungswert habe der Wald durch seine Entfernung für die Karbener Bürger nicht.
„Der Verkauf der Waldfläche ist damit vertretbar“, findet FDP-Stadtverordneter Oliver Feyl, „da der Verkaufserlös ausschließlich Familien und Kindern zu Gute“ komme. (den)