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Kloppenheimer Urgestein ist 90 Jahre alt geworden – Alfons Bachmann feierte seinen Geburtstag erst mit der Familien, dann mit Weggefährten

Karben. Der Wind bläst auf der Anhöhe des Geleitsweges, pfeift um das Haus von Alfons Bachmann und bringt ihn zum Lächeln. „Der Wind hat hier viel Platz“, sagt der Kloppenheimer Senior. Er hat in seinen neunzig Jahren weitaus größere Stürme als das Lüftchen um sein Haus erlebt. Groß und aufrecht steht er im Wind, die Hand leicht auf den Gehstock gelegt, blickt über die Kuppe und lässt den Blick schweifen: Von den Gebäuden des Aussiedlerhofes bis zu den nahen Windrädern, hinüber zum Taunuskamm und in die Weite der Wetterau.

Nicht zu sehen sind die in einer Senke gelegenen Häuser des Karbener Stadtteils Kloppenheim. Dort im Pfarrgemeindesaal hatte Bachmann am Samstag seinen 90. Geburtstag gefeiert, ausgerichtet von der CDU Karben und der Senioren-Union Wetterau.

Der Landwirt Bachmann war 1946 Mitbegründer der CDU in Kloppenheim und hat sich jahrzehntelang kommunalpolitisch engagiert, erst als Gemeindevertreter, dann zwanzig Jahre lang als Stadtverordneter von Karben (1970 bis 1990). So lange hat er auch den CDU-Stadtverband Karben geführt und ist seit dem Rückzug aus der aktiven Kommunalpolitik ihr Ehrenvorsitzender.

Mit dem Bundesverdienstkreuz wurde er schon im Jahr 1990 für seine Arbeit geehrt. „Mein Ziel war es immer mitzugestalten“, erklärt Bachmann und setzt das auch heute noch als Vorsitzender der Senioren-Union Karben um.

Gelassen sah Bachmann seinem Geburtstag entgegen, den er erst mit Familie und Freunden und dann mit politischen Weggefährten begangen hat. „Ich bin ja so froh, dass es mir noch gut geht, dass ich geistig fit und körperlich mobil bin“, sagt Bachmann. Zur Jahreswende hatte ihn eine schwere Lungenentzündung gebeutelt, ein „Schreckschuss“, wie Bachmann sagt, doch mittlerweile ist er wieder zurück in seinem „ruhigen Leben“ auf der Anhöhe.

Das ruhige Leben ist so ruhig wiederum nicht, schließlich gibt es seine große Familie mit zwei Söhnen und zwei Töchtern, Enkeln und Urenkeln. Dazu die Arbeit als Vorsitzender für die Senioren-Union und die Einbindung in die katholische Gemeinde. Auch seinen Hausstand führt er alleine, seitdem seine Frau Lina (Karolina Bachmann, 1921 bis 2006) gestorben ist. (ado)