Karben. Mit einer ungewöhnlichen Lösung sollen die Bewohner im künftigen Wohngebiet Taunusbrunnen vor lauter Musik des jährlichen Karben-Open-Air-Festivals geschützt werden. Am Rand des Selzerbrunnenhof-Geländes des Jugendkulturzentrums wird eine Lärmschutzwand gebaut – die als Kletterwand ausgeführt wird.
Das kündigt Karbens Bürgermeister Guido Rahn (CDU) an. Die Gebrüder Kling aus Karben wollen auf dem Areal zehn Wohnhäuser mit fast 150 Wohnungen bauen, außerdem die historischen Gebäude sanieren. Darin sollen unter anderem eine Oldtimer-Ausstellung, eine Eventhalle und Gastronomie unterkommen.
Einstimmig haben die Stadtverordneten das Projekt auf ihrer jüngsten Sitzung in den nächsten Verfahrensschritt durchgewunken. In den vergangenen Monaten waren Betroffene um Vorab-Stellungnahmen gebeten worden. Dabei seien viele Anregungen eingegangen, erklärt Heiko Heinzel, Bau- Fachbereichschef im Rathaus. Zusammen mit diversen Gutachten wurde die Planung teils ergänzt und geändert.
Konkret ist unter anderem die Lärmschutzwand zum Jukuz-Gelände dazu gekommen. Sie soll absichern, dass das alljährliche Konzertfestival weiter stattfinden kann, auch wenn in der Nähe bald Wohnhäuser stehen. Auch seien eine 18 und eine drei Meter lange Schutzwand zur Brunnenstraße hin nötig, um das Wohngebiet vom Lärm der Brunnen- und der Landesstraße abzuschirmen, erläutert Heinzel.
Auch wenn nach wie vor eine konzeptionelle Innenstadtplanung fehle, gehe der Taunusbrunnen inzwischen in die richtige Richtung, lobt SPD-Fraktionsvize Ralf Schreyer. Nach anfänglicher Ablehnung unterstütze seine Fraktion das Projekt nun. Denn der Investor habe bei einem Gespräch viel Entgegenkommen gezeigt. (den)