Zum Ernstfall kam es im Haus der Begegnung bisher zum Glück nicht, der Treff ist aber trotzdem gerüstet: Sollte einer der Besucher eine Herzattacke erleiden, stets nun ein kleiner Helfer bereit.
Bad Vilbel. Den Wunsch, einen Defibrillator für das Haus der Begegnung (HdB) am Marktplatz anzuschaffen, hegte nicht nur der Förderverein der sozialen Einrichtung, sondern auch der Ortsbeirat der Kernstadt schon lange. Nun war es endlich so weit: Das HdB bekam seinen eigenen Lebensretter.
Die Kosten von insgesamt 1 500 Euro übernahm die Erich-Glück-Stiftung, in die der Vilbeler Ehrenbürgermeister Glück einen Großteil seines Vermögens hatte fließen lassen. Für eine solche Anschaffung sei es sinnvoll, sich der Stiftungsgelder, die für die Verhinderung und Bekämpfung von Krankheiten gedacht seien, zu bedienen, sagte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), der der Stiftung seines Vorvorgängers vorsitzt. „Ich denke, es ist in seinem Sinne, dass wir das Haus der Begegnung mit unterstützen“, fand er.
„Wenn nun jemand eine Herzattacke hat, kann sofort Erste Hilfe geleistet werden, bis der Notarzt vor Ort ist“, sagte der Vorsitzende des Fördervereins, Jürgen Wiegand. „Dafür sind wir sehr dankbar.“ Rund 30 Vereine nutzen die Räume des HdB, viele Menschen gehen tagtäglich ein und aus.
Zentraler Standort
Lange hätten sie überlegt, wo der Defibrillator am besten hängen soll. „Er muss so zentral wie möglich angebracht werden, deswegen haben wir uns für die Mitte des Flures entschieden“, erklärte Stöhr. So sei das Gerät im Notfall für jeden schnell zugänglich.
Bei einer fachlichen Einweisung haben Mitarbeiter des HdB und der hier tagenden Vereine gelernt, wie der medizinische Apparat in Notfällen einzusetzen ist. „Die Teilnehmer der Einweisung können ihr Wissen an andere Gruppenmitglieder weitergeben, damit jeder Bescheid weiß“, sagte Werner Wiemann. Er ist im Förderverein des HdB tätig. Schwierig sei aber die Wahl des Geräts gewesen. „Wir sind schließlich einer Empfehlung des Deutschen Roten Kreuzes gefolgt“, erläuterte Stöhr, „wir wollten ein technisch gutes Gerät, welches aber auch einfach zu bedienen ist.“ So hätten sie einen Defibrillator von der Marke „Fleischhacker“ gekauft. Zuerst müsse man den Bürgern vor allem die Angst nehmen, ein solches Gerät zu bedienen, befand die Fraktionsvorsitzende der CDU, Irene Utter.
Einen Vorfall habe es bislang nicht gegeben, sagte Stöhr. Es sei sinnvoll, ein solches Gerät an einem Ort anzubringen, wo viele Menschen zusammenkämen. Denn das Programm im Haus der Begegnung sei von Beginn an rasant gewachsen, sagen Wiemann und Wiegand. Besonders die Bürgeraktive, die Caritas und die Nachbarschaftshilfe sind auf die Räume angewiesen. Inzwischen gibt’s das HdB fast zehn Jahre. Hier sei hier ein wichtiger Treffpunkt für Bürger entstanden, sagte Stöhr. (dil)