Bad Vilbel. Die Wasserqualität des Erlenbachs sorgte im Massenheimer Ortsbeirat für Diskussionen. Die Stadtteilparlamentarier beauftragten den Magistrat, mit dem Abwasserverband Oberes Erlenbachtal Kontakt aufzunehmen.
Das Gewässer bestehe nur zu einem Drittel aus frischem Taunuswasser, zu zwei Dritteln aus zugeleitetem Wasser, erklärte der Massenheimer Ortsbeirat Peter Paul (Grüne). Er forderte dazu auf, dass das Klärwerk in Ober-Erlenbach seine Abwässer besser reinigen solle, etwa durch UV-Filter, Sandfiltration oder eine Mikrosiebung.
Das aber lehnt der Abwasserverband Oberes Erlenbachtal ab. Dessen Vorsitzender ist der Friedrichsdorfer Bürgermeister Horst Burghardt (Grüne). Er verweist darauf, dass die Massenheimer sich außerdem über die Zuleitung von ungeklärten Abwässern aus einem Mischkanal beschwerten.
Deswegen will der Friedrichsdorfer Rathauschef der Argumentation seines grünen Parteifreundes Paul aus Massenheim nicht folgen: „Das Hauptproblem scheint mir doch ein hydraulisches zu sein, das hat mit der Kläranlage nichts zu tun. Ich halte es für überzogen, mit UV-Desinfektion zu kommen und dann keimfreies Wasser in den Bach zu leiten, der in Vilbel wieder verdreckt wird. Das würde Millionen kosten. Abgesehen davon: Unsere Anlage tötet zu 99 Prozent die Keime ab.“
Ähnlich reagierte auch der Bad Homburger Stadtsprecher Andreas Möring – die Kreisstadt ist neben Friedrichsdorf und Wehrheim ebenfalls dem Wasserverband angeschlossen. „Wir sehen momentan keinen Bedarf, die Anlage umzurüsten.“ (dd)