Niederdorfelden. Niederdorfeldens Parlamentarier sind in Sommerlaune. Elf Tagesordnungspunkte wurden in 39 Minuten abgehandelt. Jugendarbeit, Kinderbetreuung, ein gemeinsamer Verwaltungs-und Ordnungsbehördenbezirks und die Erweiterung der Gruppenkläranlage Schöneck-Niederdorfelden profitieren von der Zustimmung.
Kommunalpolitik ist vielfältig. Von Kinderbetreuung bis zur Kläranlage geht das Themenfeld, das die Gemeindevertreter in ihrer jüngsten Sitzung bearbeitet haben.
n Trinkwasserversorgung: Das Wasser kann etwas anders schmecken. Darüber informierte Bürgermeister Klaus Büttner (SPD) während der Sitzung des Gemeindeparlaments. Hintergrund: Die Kreiswerke Main-Kinzig mussten, weil mehr Trinkwasser verbraucht wird, umstellen. Mischverhältnisse würden sich ändern, auch könne es sein, dass sich die Wasserhärte von mittel zu hart ändern könne.
n Kinderbetreuung I: Trotz der erweiterten Betreuung mit reduzierter Gruppengröße, konnte seit Anfang Juni jedes Kind den Kindergarten besuchen. Seit dieser Woche gehen wieder alle Kinder in den Kindergarten. Weil die Eltern während der coronabedingten Schließzeiten vom Beitrag befreit waren, werden der Gemeinde rund 60 000 Euro an Einnahmen fehlen, informierte Büttner.
n Kinderbetreuung II: Ein großer Posten im Haushalt ist die Kinderbetreuung. Jährlich wird ein Zuwendungsvertrag mit der AWO abgeschlossen. Dem neuen Vertrag bis zum 31. August 2021 wurde zugestimmt. Hausaufgabenbetreuung, Spielmobil, Ferienangebote und regelmäßige Aktionen werden geleistet. Durch die Zusammenarbeit mit einem freien Träger könnten nun Leistungen vereinbart, Vertretungen im Krankheitsfall einfacher umgesetzt, Kosten besser kalkuliert und das Angebot sichergestellt werden. Dem Vorschlag, dass die AWO der Gemeinde Niederdorfelden einen Beitrag in Höhe von 10 000 Euro für die Zeit der coronabedingten Schließung erstatten wird, wurde zugestimmt.
n Kinderbetreuung III: Genehmigt wurde der aktualisierten Bedarfs- und Entwicklungsplan Kinderbetreuung für die Jahre 2020 bis 2026. Die Änderung bezieht sich darauf, dass davon ausgegangen wird, dass es Zuzüge gibt, weil das Neubaugebiet fertiggestellt wird. Die Kapazitäten in den drei Kindertagesstätten seien ausreichend. Problematisch sei es, Betreuungspersonal zu finden.
n Kläranlage: Die Kläranlage Schöneck-Niederdorfelden wird erweitert. Die Gemeindevertreter stimmten der Aktualisierung und dem Abschluss der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung für die Erweiterung, den Betrieb und die Unterhaltung der Gruppenkläranlage zu. Nach dem Mittelwert aus Trinkwasserverbrauch und Einwohnerzahlen würde sich ein neuer Verteilungsschlüssel für die Kosten ergeben. Auf Schöneck entfallen für alle Investitionen ab diesem Jahr 74,27 Prozent und für Niederdorfelden 25,73 Prozent. Für die laufenden Betriebs- und Unterhaltungskosten sind es für Schöneck 74,76 Prozent und für Niederdorfelden 25,24 Prozent. »Wenn wir selbst eine Anlage bauen wollten, wären die Kosten viel höher«, erklärt Büttner.
n Baugebiet »Im Bachgange«: Der Bebauungsplan »Im Bachgange« ist beschlossen worden und tritt damit in Kraft. Noch in diesem Jahr könnten dort Eigenheime entstehen, ein Architektenwettbewerb solle starten. ZSE Immobilien entwickelt seit 2017 das 11,2 Hektar große Baugebiet im Auftrag der Gemeinde.
n Ordnungsbehördenbezirk: Niederdorfelden wird künftig einen gemeinsamen Verwaltungs- und Ordnungsbehördenbezirk mit Ronneburg, Limeshain und Hammersbach bilden. Der Bezirk übernimmt Aufgaben, die über die Verkehrsüberwachung hinaus gehen. 2,5 Stellen als Hilfspolizeibeamte werden benötigt. »Insgesamt geht es für uns um 62 000 Euro. Die Satzungen müssen überprüft werden«, sagt Büttner.
n Jahresabschluss 2019: Der Jahresabschluss für das Jahr 2019 der Gemeinde weist im Ergebnis einen Überschuss in Höhe von 1 606 913,44 Euro aus und im außerordentlichen Ergebnis von 91 263,38 Euro. Erstmals konnte eine Rücklage aus Überschüssen des ordentlichen Ergebnisses gebildet werden. Der Bestand der Rücklage aus Überschüssen beläuft sich auf etwas mehr als zwei Millionen Euro. Die Bilanzsumme beträgt 27 824 543,05 Euro, die Eigenkapitalsumme beläuft sich auf 9 682 964,34 Euro. Ende 2019 beträgt die Eigenkapitalquote der Gemeinde 34,80 Prozent (2018: waren es noch 31,56 Prozent).
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