Regenbogenkerzen bringen Freude und eine 800-Euro-Spende für den KSB der Quellenstadt
Bad Vilbel. Spannt sich ein Regenbogen von Horizont zu Horizont, dann leuchten seine Streifen in kräftigem Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett vor den dunklen Regenwolken. Alleine der Anblick des eigentlich kreisbogenförmigen farbigen Lichtbandes in einer von der Sonne beschienenen Regenwand sorgt bei fast allen Betrachtern für gute Laune. So auch bei Renate Happel von der »mobilen Kerzenwerkstatt«. In der Pandemie konnte sie ihre Kerzen nicht wie gewohnt auf Kunsthandwerker- oder anderen Märkten anbieten und es fanden auch keine Kurse für Kinder und Erwachsene statt.
Alles wird gut
»Alles wird gut«, tröstete sie ein kleiner Junge aus der Nachbarschaft vor ihrer Haustür. Und er schenkte ihr ein farbenfrohes Regenbogenbild mit dem aufmunternden Spruch gleich dazu. Auch andere Kinder malten Regenbogenbilder und hängten sie in die Fenster. »Auf Kunsthandwerkermärkten kommen immer viele Kinder zu mir in die mobile Kerzenwerkstatt.« Vor allem Kinder sind immer wieder fasziniert, wenn sie erleben, wie eine Kerze Schicht für Schicht unter ihren eigenen Händen entsteht. Der Trost des Nachbarjungen hat mich dazu inspiriert, Regenbogenkerzen zu ziehen«, berichtet die Dortelweilerin. Und sie ging fleißig an die Produktion von Leuchter- und Stumpenkerzen in Regenbogenfarben.
Der Reinerlös sollte Kindern zugutekommen. Und so entschied sie, ihn dem Ortsverband des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) zu spenden. Gleich drei Bad Vilbeler Geschäftsfrauen fanden die Idee gut und boten sich an, die Kerzen für den guten Zweck zu verkaufen. Es waren in Dortelweil Silke Mahatzky von der Buchhandlung »Lesezeit« im Brunnencenter sowie in der Innenstadt Monika Delazer von Delazer world of sports und Claudia Heyne von der Buchhandlung Büchergalerie.
Der Verkauf der farbenfrohen, handgezogenen Regenbogenkerzen in verschiedenen Designs kam bei den Kunden gut an. Schnell wechselten 315 Kerzen den Besitzer. »Verkauft wurden 225 gerade oder gedrehte Leuchterkerzen und 90 Stumpenkerzen«, freut sich Renate Happel.
Notebooks für Kinder
Jetzt überreichte sie einen Scheck in Höhe von 800 Euro an Reinhard Schneider, den Vorsitzenden des örtlichen Kinderschutzbundes. »Mir ist es wichtig, Kinder zu unterstützen, die besonders unter den einschränkenden Corona-Maßnahmen zu leiden haben.«
Schneider und Vorstandsmitglied Beate Schirrmacher dankten der Spenderin. Gerade sind fünf Notebooks beim Ortsverein eingetroffen. »Die Notebooks sind wichtig, um die von uns betreuten Kinder auf den digitalen Weg zu bringen. Wir benötigen noch drei bis fünf weitere Notebooks samt Lizenzen für die Software, einen neuen Drucker, WLAN-Verbindungen sowie einen Profi, der uns alle Geräte ehrenamtlich zum Laufen bringt«, sagt Beate Schirrmacher.
Seit Mitte März laufen die Sozialpädagogische Hausaufgabenhilfe und die Kleinkinderbetreuung wieder in kleinen Gruppen. »Wir betreuen zurzeit 25 Schüler und sechs Kleinkinder.« Für die Kinder sei es wichtig, neben Eltern und Familie, Homeschooling und Wechselunterricht auch wieder ihre vertrauten Betreuerinnen zu treffen. Es gelte eine große Sorgfaltspflicht gegenüber den Kindern und dem Personal.
Unterstützer gesucht
Der Kinderschutzbund Bad Vilbel ist seit 47 Jahren die »Lobby für Kinder« in der Quellenstadt. Kernziel aller Angebote und Projekte ist es, jedem Kind Teilhabe und Bildungschancen sowie Integration auf sprachlicher, kultureller und persönlicher Ebene zu ermöglichen.
»Alle, die uns unterstützen möchten und Erfahrung im Umgang mit Kindern haben, sind willkommen. Wir freuen uns über neue ehrenamtliche Mitarbeiter, Betreuer, IT-Kräfte und Techniker. Zwei bis vier Stunden ehrenamtliche Arbeit pro Woche fallen an«, informiert Vorsitzender Schneider. »Es ist Arbeit, die Freude macht«, versichert Vorstandsmitglied Beate Schirrmacher.
Lobby für Kinder
Auf Bundesebene gründete sich der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) 1953, der hessische Landesverband 1965. Die Landesverbände repräsentierten circa 430 Ortsvereine. Der DKSB ist die Lobby für Kinder, setzt sich für eine kinderfreundliche Gesellschaft, in der die geistige, psychische, soziale und körperliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gefördert wird und ihre Rechte auf gewaltfreies Aufwachsen und Beteiligung ein.
Sitz des Bad Vilbeler Ortsverbandes ist das vordere Gebäude in der Frankfurter Straße 85 (Stadtschule). Petra Mahl ist in der Geschäftsstelle, montags bis donnerstags immer von 13 bis 16 Uhr unter der Telefonnummer (0 61 01) 8 82 19 (AB) erreichbar.
Infos gibt es auch auf der Internetseite www.dksb-bv.de. Die Nummer gegen Kummer des Kinder- und Jugendtelefons lautet 116111 und die des Elterntelefons 0800/1110550. (fau)
Der Vorsitzende des Bad Vilbeler Kinderschutzbundes Reinhard Schneider bedankt sich bei Renate Happel für die Spende om Höhe von 800 Euro. Foto: Fauerbach
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