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Keine zusätzlichen Radspuren

Auf der Homburger Straße werden Radfahrer und Fußgänger um den Kreisel geleitet. Foto: Eickhoff
Auf der Homburger Straße werden Radfahrer und Fußgänger um den Kreisel geleitet. Foto: Eickhoff

Bad Vilbel. Wie sicher sind Radfahrer, wenn sie auf der Homburger und Kasseler Straße unterwegs sind? Die Bad Vilbeler FDP ist der Auffassung: Nicht sicher genug. Mit einem Antrag im Stadtparlament wollten die Freien Demokraten die »Verbesserung der Verkehrssicherheit am Kassler Kreisel« schaffen.
Wer von Massenheim in Richtung Bad Vilbeler Innenstadt will, der kommt nicht drum herum, durch mindestens zwei Kreisel zu fahren. Mit einem Antrag in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung wollte die FDP die »Verkehrssicherheit am Kassler Kreisel« verbessern. Michael Holzapfel erklärte, wieso seine Partei sich wünsche, dass die »Markierung des Kassler Kreisels analog der Fahrbahnmarkierung für Fußgänger und Fahrräder am Homburger Kreisel« gestaltet werden solle.
Markierung wird
neu gestaltet

Die Bauzäune der DB zur Erweiterung der S6-Strecke wurden entfernt, die Markierungsarbeiten am Kassler Kreisel bei der Eisenbahnbrücke scheinen abgeschlossen zu sein. Allerdings würden die durchgeführten Markierungsarbeiten und die Verkehrsleitung zu wünschen übrig lassen. »Von Massenheim kommend, werden Fahrräder unter der Brücke durch auf die Straße geführt und ohne Markierung in den Kreisel zusammen mit Lkw-, Bus- und Pkw-Verkehr geleitet.« Hinzu komme, dass die Abzweigung in Richtung Südbahnhof kaum Einsicht ermögliche. Besonders Kinder würden eher den Bürgersteig benutzen anstatt in den Kreisel zu fahren. Am Homburger Kreisel hingegen sei die Verkehrsführung für Fußgänger und Fahrräder durchgängig außerhalb des anderen Verkehrs mit eigenen Spuren. Holzapfel weiter: »Die durchgestrichenen Fahrrad-Zeichen unterhalb der Brücke verwirren die Verkehrsteilnehmer noch zusätzlich. Es müssen zwingend Maßnahmen ergriffen werden.«
Bürgermeister Sebastian Wysocki hatte für den Antrag wenig Verständnis. Die zuständige Firma habe lediglich vergessen, eine Markierung zu entfernen. Fakt sei: »Im Zuge der anstehenden Arbeiten auf der Kasseler Straße werden auch viele Markierungen neu gemacht.« Sogenannte Radfurten habe es auf der Seite der Kasseler Straße bisher nicht gegeben und werde es auch nicht geben. Man könne nicht einfach die Markierungen von Kreisel A auf die von Kreisel B übertragen. »Um die Kreisverkehre auf der Homburger Straße gibt es eben Radverkehrsanlagen. Diese gibt es auf der anderen Seite nicht.«
So würden Verkehrsteilnehmer aus Richtung Südbahnhof oder auch aus Richtung der Dieselstraße kommend in den Kreisverkehr auf der Fahrbahn geleitet. »Wir können auch nicht die Radfahrer durch die erweiterte Unterführung leiten. Erstens, weil dort am Ende der Stützpfeiler der Lärmschutzwand ist und zweitens, weil wir sie dann an einem späteren Zeitpunkt in den Kreisverkehr einleiten müssten. Das ist noch gefährlicher.«
Für die schwarz-rote Koalition sprach Hagen Witzel (CDU). Er sagte, dass bei der Neugestaltung der Kreisel der Platz am Festspielkreisel auf der Kasseler Straße nicht ausreichten, »um einen separaten Geh- und Radweg zu realisieren«. Die Stadt habe in den vergangenen Jahren viel für den Radverkehr getan. Der Antrag zeichne nicht nur ein völlig falsches Bild von diesem Engagement, sondern spare auch nicht mit Übertreibungen. »So sind wir als Radfahrer weit davon entfernt, uns todesmutig in den Kreisverkehr zu wagen. Auch eine mangelnde Baustellenkoordination mit der DB ist für uns nicht erkennbar.«
Thomas Tilse (Grüne) sagte, dass viele Radfahrer lieber den Zebrastreifen nehmen würden. Das Problem sei, dass sich an mehreren Kreiseln die Verkehrsführung ändere.
Letztlich folgten die meisten Stadtverordneten den Ausführungen des Bürgermeisters. Der Antrag wurde mit Stimmen von CDU, SPD, AfD und FW abgelehnt. Dafür stimmten FDP und der fraktionslose Michael Wolf.