Nachfolgender Leserbrief erreichte die Redaktion zur Stadtverordnetenversammlung am Freitag, 6. Februar.
Am Freitag, 6. Februar, habe ich als Karbener Bürger die Stadtverordnetenversammlung besucht, weil mich insbesondere ein Tagesordnungspunkt interessierte.
Es sollte um 20 Uhr losgehen. Die eine Hälfte der Stadtverordneten war pünktlich anwesend, die andere fehlte. Es dauerte etwa 20 Minuten, bis die restlichen Stadtverordneten alle eingetroffen waren. Über die Verspätung wurde offiziell kein Wort verloren, auch nicht gegenüber den erschienenen Karbener Bürgern
Nach den Mitteilungen unter Tagesordnungspunkt 1 ging es dann unter Punkt 4 um die Überarbeitung des Haushaltsentwurf 2009. Was ich als Zuhörer dort erleben musste, war erschütternd. Man denkt, die Stadtverordneten setzen sich für das Wohl der Stadt ein, diskutieren das Für und Wider der Fragen und Probleme und entscheiden dann so oder so. In den folgenden neunzig Minuten ging es eigentlich kaum um Klärungen und dann um Entscheidungen, sondern hauptsächlich darum, wie man dem politischen Gegner eins auswischen konnte. Man hörte viele Redebeiträge, lange ermüdende Monologe, denen man als Zuhörer kaum folgen konnte, und ironische Bemerkungen der Angegriffenen. Wie verplempern unsere Stadtverordneten ihre doch kostbare Zeit! Das ist doch keine effektive Arbeit! Um 22 Uhr waren die Stadtverordneten schließlich beim Tagesordnungspunkt 5 gelandet – bei einer gesamten Tagesordnung von etwa 25 Punkten! Ich habe dann die Versammlung verlassen, ohne den mich interessierenden Punkt noch erlebt zu haben.
Ist es denn nicht möglich, dass sich die Fraktions- oder Parteivorsitzenden endlich einmal mit dem Magistrat zusammensetzen, um über ein vernünftigeres Miteinander zu sprechen und vielleicht zu einer vertrauensvolleren Zusammenarbeit zum Wohle der Stadt und seiner Bürger zu gelangen?
Jürgen Becker, Karben
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