Bad Vilbel. Noch bis zum Jahr 2011 – frühestens – müssen die Gronauer auf den Neubau ihrer Ortszufahrt warten. Diese frustrierende Kunde kommt nun vom Wetteraukreis in Friedberg. Die derzeitige Einmündung der Kreisstraße 247 verläuft spitzwinklig zur Landesstraße L 3008; eine Gefahrenstelle. Dort blieben Verkehrsteilnehmern „maximal drei Sekunden“, um den fließenden Verkehr zu erkennen, sagt Ortsvorsteher Karl-Peter Schäfer. Der Christdemokrat verweist auf schwere Unfälle mit mehreren Toten und Schwerverletzten. „Es ist absolut wichtig, dass die Kreisstraße entschärft wird.“
Darum bemühten sich die Gronauer schon seit Beginn der Achtzigerjahre. Der Wetteraukreis hat 2005 angefangen, zu planen. Im vergangenen Juni kam dann die frohe Kunde aus Friedberg, dass der Kreisausschuss sich auf eine für die Gronauer akzeptable Linienführung des K-247-Neubaus festlegt. Dennoch wird der Umbau frühestens in drei Jahren stattfinden, erläutert Stephan Zins vom Fachdienst Kreis- und Bauentwicklung des Wetteraukreises. Derzeit werde beim Gelnhausener Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) geplant, ein Planfeststellungsverfahren sei noch nicht eingeleitet. Bis Jahresende seien die Pläne fertig.
Die Straße stehe beim Kreis nicht ganz oben auf der Prioritätenliste, unterstreicht Zins: „Wir haben den absoluten Druck nicht“. Auch aus dem neu aufgelegten Investitionsprogramm des Landes gebe es derzeit noch keine Mittel. Allerdings könne möglicherweise auch ohne ein Planfeststellungsverfahren gebaut werden, da die neue Trasse bereits auf Belange des Naturschutzes abgestimmt sei.
Die jetzige Trasse liegt in einem Wasserschutzgebiet, das gerade mit der höchsten Schutzstufe ausgewiesen werde, so Zins. Neben Ökologie und Verkehrssicherheit gebe es ein drittes Argument für den baldigen Neubau, so Schäfer: Die K 247 müsse ohnehin saniert werden. Durch den Neubau werde sich die Strecke um die Hälfte verkürzen. Dort, wo sie am Ortsausgang derzeit eine scharfe Rechtskurve nimmt, verläuft sie künftig geradeaus auf die L 3008 zu, gefolgt von einer leichten Doppelkurve. Damit stelle sich auch ein Zwang zum Langsamfahren ein.
Ursprünglich wollte der Kreis eine kostengünstige direkte Anbindung, die zu einer steilen Gefällstrecke mit 8,1 Prozent Gefälle geführt hätte. „Nicht akzeptabel“ sei das für die Gronauer gewesen, betont Schäfer.
Der Ortsbeirat und die Stadt legten darauf eine Alternativplanung vor, welcher der Kreis zustimmte. Nun wird die Neigung auf 7,2 Prozent begrenzt. Die jetzige Kreuzung wird nach dem Neubau stillgelegt und zum landwirtschaftlichen Wirtschaftsweg zurückgebaut.
Auch die Landwirte, die noch Flächen für den Neubau verkaufen müssen, hätten grundsätzlich der neuen Trasse zugestimmt. Ursprünglich hatte sich die Bad Vilbeler CDU zur Verkehrsberuhigung einen Kreisel gewünscht, was im März 2000 noch vom damaligen Verkehrsminister Posch (FDP) geprüft wurde. Den Aufschub der Planung müsse man im Moment akzeptieren, sagt Schäfer, der selbst im Kreisausschuss sitzt, „aber glücklich sind wir damit nicht.“ Er hoffe jedoch, dass es zusätzliche Mittel aus dem Landes-Investitionsprogramm gebe, dessen Volumen aber noch gar nicht genehmigt sei. Zur Verteilung dieser Gelder habe der Kreis bereits ein Komitee gegründet.