Es war eine mit Spannung erwartete Premiere: Wie wird sich der erste gehörlose Abgeordnete in einem hessischen Kommunalparlament behaupten? Eine souveräne Antwort auf diese Frage gab Sascha Nuhn von den Grünen am Dienstag, 26. April 2016, in Bad Vilbel. Und es war eine Premiere.
Bad Vilbel. Das Interesse ist groß vor Nuhns erstem Auftritt als Stadtverordneter in Bad Vilbel. Und auf den ersten Blick sieht es rund um seinen Platz in der hintersten Reihe der Grünen-Bänke schon komisch aus. Denn Nuhn gegenüber sitzen Daniel Weber und Lorena Ziller, die als Gebärdendolmetscher fungieren. „Es geht hier nicht um meine Person, sondern um meine Behinderung“, ist sich Nuhn dem großen Interesse auch seitens des Hessischen Rundfunks durchaus bewusst. Doch er weiß auch, dass er Signale senden kann. „Ich will überregional Einfluss auf andere gehörlose Menschen nehmen, die sich ebenfalls engagieren sollen. Das war früher nicht möglich“, sagt der 38-jährige Sozialmanager und verweist nicht nur auf seine Dolmetscher, sondern auch auf modernen Medien. (kop)