Antwort der Stadt auf Anfrage im Parlament
Karben. Die Stadt Karben will Leerstände von Immobilien nicht dokumentieren. Das geht aus einer Antwort des Magistrats auf eine parlamentarische Anfrage der Freien Wähler hervor. Die hatten zur letzten Sitzungsrunde gefragt, ob es bei der Stadt ein sogenanntes Leerstandsmanagement gebe, also ob leer stehende Immobilien erfasst seien und es seitens der Stadt ein Konzept gegen Leerstände von Wohnungen und Gewerbeimmobilien gebe.
Dazu heißt es in der Magistratsantwort, es gebe verschiedenartige Leerstände, so etwa einen marktwirksamen Leerstand oder einen konjunkturellen Leerstand. Marktwirksame Leerstände zu erfassen, wäre nicht sinnvoll, da sie häufig nach kurzer Zeit weiterverkauft seien. Von konjunkturellen Leerständen bei Büro- und Gewerbeimmobilien sei am Standort Karben nicht auszugehen.
Die Stadt hat ihr Augenmerk auf latente Leerstände gerichtet. Dazu- gehören sanierungsbedürftige Immobilien, die von den Eigentümern nicht mehr saniert und damit marktgängig gemacht würden. Besonders ältere Eigentümer von älteren Immobilien neigten dazu, leer stehende Wohnflächen auch leer zu lassen. Für sie bestehe oft kein ökonomischer Anreiz zur Immobilienverwertung mehr, und es gebe Ängste vor Neuvermietungen.
Eine katastermäßige Erfassung der Leerstände sei mit hohem Bearbeitungsaufwand verbunden. Die Stadt beschreite deshalb einen anderen Weg und greife aktiv ein, wie in den Ortskernen von Klein-Karben und Petterweil, wo insgesamt fünf Objekte erworben wurden. »Diesen Weg wollen wir auch weiter gehen, da wir diesen sinnvoller und zielführender finden, als mit hohem Personalaufwand Leerstände zu dokumentieren, ohne dass wir dadurch Mittel in der Hand haben, um vorhandenen Leerstand zu beseitigen«, heißt es in der Antwort des Magistrats. (pe)