Die Bewerbung für den „Hessentag“ 2015 ist das zentrale kommunalpolitische Thema dieser Tage. Fließen Subventionen des Landes Hessen an die Kommune, die den Hessentag ausrichtet, 2015 nicht nach Bad Vilbel, dann fließen sie eben anderswohin, aber sie fließen, argumentieren Befürworter. Doch es gibt Gegenstimmen:
Also sind wir alle für den Hessentag, denn dann erhalten wir ein schönes Kurhaus, einen schicken Bahnhofsvorplatz und eine neue Frankfurter Straße, und das zahlt alles das Land Hessen und wir haben nur 5-6 Millionen Euro Schulden für den Hessentag. Aber wer ist das Land Hessen? Das Geld des Landes Hessen kommt ja nicht als Geschenk aus Abu Dhabi, sondern von uns Steuerzahlern, die am Ende des Hessentages die Schulden der Stadt Bad Vilbel und des Landes Hessen zahlen müssen und das ganze bei beschlossener Schuldenbremse. Außerdem verwundert es, dass es auf einmal unsere Politiker und die Stadtverwaltung schaffen sollen, die neue Mitte, die Mediathek, die Sanierung des Kurhauses, den Abriss des Hallenbades und den Neubau des Kombibades zu stemmen, wo man nicht einmal den Jugendclub Massenheim, der nach rund 20-jähriger Überlegung, 10-jähriger Planung und zweijähriger Baugenehmigung im Handstreich ersatzlos aus Geldmangel gestrichen wurde. Und diesen Jugendlichen sagen wir, dass wir für sie kein Geld haben, aber ein Kurhaus auf 800 Plätze erweitern, obwohl das Kulturforum für die wenigen Veranstaltungen im Jahr zur Verfügung steht.
Bernd Teichmann,
Bad Vilbel