Zum Thema „Neues Stadtzentrum“ (zuletzt Karbener Zeitung vom 26. Juli 2007) erreichte uns nachfolgender Leserbrief:
Als Neubürger ist man schon erstaunt, wie schnell ein Bebauungsplan mit Frischluftschneise in „Schall und Rauch“ aufgehen kann. Wir sind vor rund einem halben Jahr aus Frankfurt nach Karben umgezogen, um für unsere Kinder mehr Grün und mehr (Verkehrs-) Sicherheit zu bekommen. Wenige Wochen nach Umzug müssen wir feststellen, dass diese Hoffnungen nicht berechtigt waren.
Natürlich haben wir uns vor unserer Kaufentscheidung bei der Stadt erkundigt, wie denn die weitere Bebauungsplanung ausschaut. Keine Rede von einem geplanten Gewerbegebiet in unmittelbarer Nähe. Statt- dessen der Hinweis auf Naturschutzauflagen, die es zu erfüllen gilt. Die Pläne der CDU/FDP/FWG-Koalition werfen für uns folgende Fragen auf:
1. Welche Art von Gewerbe soll in unmittelbarer Nachbarschaft der Luisenthaler Straße angesiedelt werden? Es wäre fatal, wenn Karben zur heimlichen Hauptstadt der Discounter und Fast-Food-Ketten hervorsteigt.
2. Nach unserem Kenntnisstand sollte bislang am „Krnover Platz“ die neue Stadtmitte Karbens mit Einzelhandel und Restaurants entstehen. Hat man dieses Ziel aufgegeben?
3. In das Neubaugebiet „Brunnenweg“ sind bereits viele Familien mit kleineren Kindern gezogen, die in die Grundschule nach Kloppenheim gehen oder noch gehen werden. Wie passt ein sicherer Schulweg in die Verkehrsplanung mit Gewerbegebiet und Kreiselverkehr?
4. Wie würde sich eine Anbindung der Luisenthaler Straße an die verschwenkte Brunnenstraße auswirken? (Was passiert, wenn auf der geplanten Nordumgehung ein Verkehrsstau entsteht?)
5. Die Stadt Karben hat für das Bauland im Neubaugebiet einen „ordentlichen“ Kaufpreis verlangt. Bekommen deren Anwohner eine „Kaufpreisentschädigung“ von der Stadt, wenn durch deren Planung ein Wertverlust ihrer Immobilien entsteht? Ein Dialog der Parteien mit den Anwohnern wäre dringend ratsam.
Dirk Zager, Karben
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