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Karben bittet Nachbarn um das Ja zur Biogas-Anlage

Karben. In den Chor der Kritiker an der geplanten Groß-Karbener Biogas-Anlage stimmen nun auch die Freien Wähler aus dem Nachbarort Schöneck ein. Die Karbener bitten nun die umliegenden Kommunen um Unterstützung.

Weil die Nachbarn „erst kurz vor Toresschluss darüber informiert“ würden, entstehe der Eindruck, dass „gezielt keine Zeit zur Prüfung bleiben solle“, wettert die Vorsitzende der FWG Schöneck, Sabine Held. Wie schon Schönecks Grüne befürchten die Freien Wähler, dass bei Starkregen öfter Schlamm von den Feldern nach Büdesheim gespült werde, wenn die Landwirte dort mehr Mais anbauten. Doch die FWG geht noch weiter: „Birgt nicht die Biogasrestmasse unzählige unbekannte gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier?“ Die „Bedeutung von Biogas-Anlagen am Entstehen des Erregers Ehec“ sei noch ungeklärt, so Sabine Held. „Das ist doch unseriöse Panikmache“, hält Karbens Bürgermeister Guido Rahn (CDU) dagegen. „Man schürt hier Ängste, ohne irgend etwas Genaues zu wissen.“

Dass das Verfahren für die Biogas-Anlage zügig laufe, dafür bittet er um Verständnis – und die Nachbarn um konstruktive Mitarbeit. „Wir haben uns das nicht ausgesucht, es so schnell machen zu müssen“, sagt Rahn. Den Druck erzeuge die Bundesregierung, weil sie „über Nacht Gesetze ändern“ wolle.

Längst habe die Stadt mit Vertretern der Nachbarorte beraten. Auch bestehe schon lange das Angebot, dass Entwickler Abicon in Sitzungen Rede und Antwort stehe. Das sei seitens Schönecks noch nicht nachgefragt worden. „Und auch die FWG hat sich noch nicht an uns gewendet“, erklärt Rahn. „Wer Fragen hat: Bitte melden, wir beantworten und klären alles.“ Nach dem Parlamentsbeschluss in Karben sei dafür noch sechs Wochen lang Zeit. (den)