Der Bad Vilbeler Magistrat führt Gespräche mit dem Kreisbauamt, ob für ein Jugendhaus am Christeneck eine Baugenehmigung ausreicht, oder ein Bebauungsplan aufgestellt werden muss.
Bad Vilbel. Die Planungen des Magistrats für das 42 000 Quadratmeter große Jugend- und Freizeitgelände am Christeneck standen im Mittelpunkt der Ortsbeiratssitzung. In einem ersten Schritt solle eine BMX-Bahn entstehen, sagte Bauamtsleiter Erik Schächer. Während der Bürgerbeteiligung am 20. August 2010 habe sich die Hindernisbahn als erwünscht herauskristallisiert. Sie war in einen Plan aufgenommen worden, den der Ortsbeirat am 24. November 2011 einstimmig verabschiedet hat.
Auf 7000 Quadratmeter soll sie vier Bahnen und einen Hügel umfassen. Die Ausschreibung werde gerade vorbereitet, damit sie möglichst rasch realisiert werden könne. Obwohl eine Skatebahn auf dem Gelände kontrovers diskutiert wurde, sei vorsorglich auch für sie eine Baugenehmigung beantragt worden. Vor dem Bau einer Skatebahn müssten aber Gespräche mit Anwohnern geführt werden. Sozialamtsleiterin Gesine Wambach sagte, ihre Behörde bevorzuge das Christeneck darüber hinaus eindeutig als Standort für das Jugendhaus. Die Kombination mit dem großen Außenbereich sei ideal. Außerdem, so unterstrich auch Schächer, seien andere Standorte – altes Feuerwehrhaus und SSV-Heim – im Hinblick auf Konflikte mit Anwohnern kritisch zu sehen. Die „Zigeunerwiese“ käme in Frage, auch wenn dort weniger Platz sei.
Großteil bleibt Wiese
„Die Jugendlichen wollen Sport und Bewegung“, stellte Frank Mees vom Jugendbüro fest. Deshalb sei die Kombination eines Jugendhauses für Innenaktivitäten vor allem im Winter mit einem großen Außengelände für Volleyball, Basketball und Rad fahren optimal. Das von ihm erstellte Raumkonzept umfasst ein etwa 80 Quadratmeter großes Café, das auch für unterschiedliche Veranstaltungen nutzbar ist, und eine ebenso große Radwerkstatt, daneben Küche, Büro, Toiletten, Abstellflächen und einen großen Hof mit Stühlen, Sonnenschirmen und Grill. Da der Hang von der Wohnbebauung abfällt, biete sich eine Ausrichtung der Terrasse nach Westen an, damit das Gebäude als Schutzschild gegen Lärm dienen könne, so Schächer.
Bürger äußerten Bedenken gegen die Abkehr von einer „Bürgerwiese“, wie sie 2010 in dem Beteiligungsprozess gewünscht wurde. „Der größte Teil bleibt Wiese und auch auf der Ami-Wiese hat das Nebeneinander von Jugendlichen, Familien und älteren Bürgern funktioniert“, antwortete Schächer. Sicherheitsbedenken werden von Seiten der Stadt nicht geteilt. Efzet-Leiter Thomas Kahler sieht auf dem Christeneck „nicht mehr oder weniger Gefährdungen als anderswo auch“. Auch die unbeleuchtete Ami-Wiese sei abends frequentiert gewesen. Zum Lärm bei der An- und Abfahrt sagte Schächer: „Mopeds und Räder wird man nicht verhindern können.“