Zum Saisonausklang in der Volleyball-Oberliga Hessen mussten sich die Damen der TG Groß-Karben gegen Eintracht Frankfurt I zwar knapp mit 2:3 (17:25, 25:11, 27:25, 19:25, 12:15) geschlagen geben – traurig waren die Karbenerinnen jedoch keineswegs.
Karben. Ein spannendes Fünfsatzmatch, eine knappe 2:3-Niederlage (12:15 im Tiebreak) – und doch blickte man am Wochenende während und nach dem Heimspiel der TG Groß-Karben gegen Eintracht Frankfurt I in lauter glückliche und entspannte Gesichter auf Seiten der Gastgeberinnen. Wen wundert’s, mit 20:16 Punkten hat sich der Liganeuling einen ausgezeichneten sechsten Platz im Abschlussklassement gesichert – als Liganeuling! – und weit von irgendwelchen Abstiegssorgen entfernt.
…dann bebte die Halle
„Beim Fußball bin ich für die Eintracht, aber beim Volleyball bin ich für die TG“, raunte eine der jüngsten Zuschauerinnen ihrer Mutter zu. So wie ihr dürfte es an diesem letzten Heimspiel der Saison vielen der Zuschauer gegangen sein. Der Start der TG verlief schwach. Verschlagene Angaben, unsichere Abwehr: die Fehlerquote war hoch. Auch die Eintracht schien Zeit zum Warmwerden zu brauchen, doch schleppender verlief es den gesamten Satz auf Seiten der TG, die ihn mit 17:25 verpatzte.
Im zweiten Durchgang gab die TG dann aber richtig Gas und erspielte sich eine souveräne 12:4-Führung. Das Erfolgsrezept: ein extrem gut stehender Block, starke Angriffe von Christin Bielig und Kathi Poehnl sowie schlau gelegte Bälle von Tatjana Schaus. Entsprechend grandios wurde der Satz zum 25:11 bzw. 1:1 eingetütet.
Der dritte Satz startete mit einem heißen Kopf-an-Kopf-Rennen. Um jeden Ball wurde gefightet. Als es in den zweistelligen Bereich ging, schaffte es die Eintracht zwar, drei Punkte Vorsprung zu erwirken, doch abschütteln ließ sich die TG nicht. Beim 19:22 nahm Trainer Willi Frey die zweite Auszeit. Die Halle bebte, 200 Fans zitterten mit. Die TG kam der Eintracht ganz nah, zog vorbei – eine Ass-Angabe von Gioia Frey, und der Satz war noch mit 27:25 zu einer 2:1-Führung an Groß-Karben gegangen.
Vor Freude über diesen Satzsieg tanzten die jüngsten TG-Fans am Spielfeldrand ganz wild für ihre Spielerinnen. Für sie bedeutete der letzte Heimspieltag vor allem, sich in der Halle ein letztes Mal so richtig auszutoben. Auf der Remax-Kinderhüpfburg tummelten sie sich und bejubelten jeden Punkt.
All die Energie, die in den dritten Satz investiert wurde, fehlte jedoch dann im vierten. Das Team wirkte unkonzentriert, die Leistung war nur noch durchwachsen. Mit einem 1:4-Rückstand ging’s schon schwach los, vor allem der starke Eintracht-Angriff machte der TG zu schaffen – und das Ende fiel mit 19:25 pro Frankfurt aus, Tiebreak!
Satz kippt nach Wechsel
Mit großem Kampfgeist ging die TG in den fünften Satz und entschied die meisten langen Ballwechsel für sich. Bei Seitenwechsel lag die TG mit 8:4 in Führung, doch die begann danach zu schrumpfen, der Abstand wurde kleiner und kleiner. Auch Trainer Freys Auszeiten bei 9:7 und 12:11 konnten da nichts mehr retten – die TG ließ sich noch überholen und gab den Satz schließlich mit 12:15 zum 2:3-Endstand ab.
TG-Vorsitzender Martin Menn nahm es gelassen und lobte „seine“ Damen vielmehr für eine „ganz tolle Saison – der ersten in der Oberliga – in der sie hervorragend abgeschnitten haben“.
Als krönenden Abschluss des Tages verwandelten sich Menn und Trainer Frey dann in „Glücksfeen“ und verlosten tolle Preise unter allen Besuchern: darunter eine HD-Action-Kamera, ein E-Book-Reader und für die, die beim Fußball auch wieder die Eintracht siegen sehen wollen, zwei Karten für das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf. (jkö)