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Jetzt Wohnungen bauen

Das geplatzte Immobiliengeschäft bestärkt Bad Vilbeler Grüne und SPD in ihrer Forderung, im Quellenpark eine andere Entwicklung anzustreben: mehr Wohnungsbau und Mittelstand statt unsicherer Großprojekte.

Bad Vilbel. Das sei „Warten auf Godot“, meint der Grünen-Stadtverordnete Ulrich Rabl spontan, als er von der geplatzten China-Investition erfährt. Doch wirklich überraschend sei das nicht, meint er: „Der hat das Geld nicht“. China habe genug Devisenreserven. Die Stadt sei „einem Schaumschläger aufgesessen“, kritisiert Rabl. Auch wenn der Investor schon 200000 Euro an die Stadt überwiesen habe, sei das doch „ein seltsames Geschäft“, findet er.

Doch habe die Stadt klug gehandelt, indem sie eine Zahlungsfrist zur Bedingung für das Grundstücksgeschäft machte, lobt Rabl. „Es gibt andere Kommunen, die standen hinterher ohne Geld und Grundstück da.“ Die Alternative, nun auf Wohnungsbau zu setzen, hätten die Grünen bereits seit Jahren gefordert.

SPD-Chef über Lu

Als „integren Geschäftsmann“ mit entsprechenden finanziellen Mitteln schätzt SPD-Parteichef Udo Landgrebe den chinesischen Investor Chonquing Lu ein. Er nahm an einer Delegation teil, die im September 2012 in der chinesischen Stadt Linyi verhandelte. Dabei ging es auch noch um eine Städtepartnerschaft. Doch benötige man für Projekte in dieser Größenordnung „auf verschiedensten Ebenen Zustimmung“. Auch habe es in China eine Änderung an der Spitze gegeben, deren Folgen von außen nur schwer einschätzbar seien. Landgrebe betont, dass die Entscheidung „einen Einschnitt in die Stadtentwicklung“ bedeute. „Jetzt wird es Zeit, dass dieses einmalige Areal endlich vermarktet wird.“ Nachdem die Großprojekte gescheitert seien, „und das war gar nicht mal unser Fehler“, müsse um Investoren für den Wohnungsbau geworben werden. Da müsse die Stadt „Profis dransetzen.“ Stadtrat Klaus Minkel möchte sich die chinesische Option indes weiter offen halten: „Handel bringt Wandel. Das gilt auch für den zunehmenden Wohlstand und Bildung in China, die zwangsläufig zu mehr Rechtsstaatlichkeit und eine größere Teilhabe der Menschen führen werden. Diese Entwicklungen seien auch in Deutschland erst jüngeren Datums, so dass man sich nur über die deutschen Patentdemokraten wundern kann, die über China nur ihr feines Naeschen rümpfen können“, gibt es zu bedenken.