Die letzte Innenstadt-Brache wird bebaut. Nach dem Abriss des letzten Reifschneider-Hauses in der Frankfurter Straße 77 (schräg gegenüber dem Nidda-Platz) sollen dort bis Herbst 2017 zwei zweistöckige Häuser mit insgesamt 13 Wohnungen und einem Laden entstehen. Dafür will Unternehmer Yunus Ceyran 3,5 Millionen Euro investieren.
Bad Vilbel. Dass an der Frankfurter Straße 77 vis-à-vis des Niddaplatzes der Abrissbagger im Einsatz war, freut nicht nur den Rosbacher Investor Ceyran, sondern auch viele Bürger. Das Haus, das abgerissen wurde, stand seit Jahrzehnten leer – genauso wie das vordere Gebäude, das ebenfalls dem Internisten Helmut Reifschneider gehört hatte und im Jahr 2009 abgerissen wurde.
Wie verwahrlost die Reifschneider-Gebäude waren, wurde schon seit Jahren immer wieder beklagt. Im Innenhof fielen verfallene Fassaden auf: Ein offenes Fenster gab den Blick auf eine leere Wohnung mit einem Kohleofen frei. Obdachlose hatten sich schon einquartiert. Die Räume bargen eine Ungeziefergefahr in sich. Schließlich wurden die Türen mit Holzbrettern verbarrikadiert.
Nun stellt Stadtrat Klaus Minkel mit großer Freude fest, „dass der größte Schandfleck in der Stadt verschwindet“. Er sagt: „Das waren Verhältnisse wie in der DDR.“ Zwar gebe es in der zweiten Reihe in der Frankfurter Straße noch die eine oder andere Immobilie, aber die seien nicht so sichtbar gewesen. Als nächste Baustelle stehe der Abriss des Schleenbäcker-Gebäudes bevor.
Perfekte Lage
Auf dem 800 Quadratmeter großen Areal Frankfurter 77 sollen bis Herbst 2017 zwei neue vollunterkellerte dreigeschossige Wohnhäuser mit ausgebauten Dachgeschossen entstehen, erläutert die Immobilien-Kauffrau Melodi Ceyran, die Tochter des Bauträgers Yunus Ceyran. Es wird 13 Eigentumswohnungen – zwischen 50 bis 120 Quadratmeter groß – geben, berichtet sie. 3800 Euro soll der Quadratmeter Wohnfläche kosten. „Die verschandelte Ecke wird von uns mit zwei wunderschönen Häusern bebaut“, sagt Ceyran: „Das ist eine perfekte Lage, mitten in der Stadt.“
Autos parken selbst
Im Erdgeschoss zur Frankfurter Straße hin gibt es 125 Quadratmeter Ladenfläche für 687 000 Euro. Dafür haben sich bereits ein Kosmetik- und ein Textilgeschäft interessiert. Das Gebäude soll nicht direkt bis zur Gehwegkante der Frankfurter Straße gebaut werden, sondern mit dem benachbarten Gebäude des Optikerladens Neusehland abschließen, das eine Arkade zur Straße hin hat.
Der Clou des Gebäudes aber werde die Tiefgarage. Wegen der sehr beengten Platzverhältnisse habe man sich dort für ein Parksystem auf zwei Untergeschossen entschieden, das die Fahrzeuge automatisch einparke, erläutert Ceyran. Der Fahrer stelle sein Auto einfach in der Einfahrt auf einer Plattform ab, dann werde es automatisch auf seine Stellfläche manövriert. Dafür müssen 24 000 Euro je Stellplatz bezahlt werden.
Aufwendig gestalten werde sich aber auch der Bau des hinteren Gebäudes – wegen der Hanglage. Dort werde das entstehende Gebäude durch einen Vorbau geschützt.