Die Orgel in der Christuskirche Bad Vilbel ist fast wieder spielbereit! Nach mehr als einem halben Jahr sind die Maßnahmen, durchgeführt von der Firma Glatter-Götz, fast abgeschlossen. Die neu sanierte und erweiterte große Walcker-Orgel der Christuskirche, Grüner Weg 2-4, wird im Gottesdienst am Sonntag, 17. November, um 10.30 Uhr eingeweiht.
Bad Vilbel. Der neue fahrbare Spieltisch ist schon im Kirchenraum zu sehen, aber die neuen Pfeifen werden erst im Gottesdienst klingen. Organist Simon Harden wird Musik von Maurice Duruflé und Louis Vierne spielen. Nach dem Gottesdienst wird weiter gefeiert und die Orgel wird vorgeführt – natürlich mit besonderem Schwerpunkt auf den Erneuerungen. Auch die Auswahl der Lieder orientiert sich an den neuen Möglichkeiten der Orgel. Die Predigt wird Pfarrer Dr. Klaus Neumeier halten.
Seit April schwieg die große Orgel in der Christuskirche und hat sich in der Zeit zu einem vielfältigen, modernen Instrument verwandelt. Visuell ist Einiges zu bemerken, wie die frisch polierten Pfeifen im Orgelprospekt, aber vor allem ist der neue Spieltisch auffällig. Jetzt steht im Kirchenraum ein eleganter, beweglicher Spieltisch, der die Sternform der Christuskirche spiegelt. Der alte Spieltisch stand fest in einer dunklen Ecke, von wo der Organist nur schlecht sehen und hören konnte.
Jetzt hat der Organist für die Gottesdienste neben dem Taufbecken sein Zuhause und für Konzerte mit Chor, Ensembles oder Solo kann der ganze Spieltisch auf Rollen zu einer mehr zentralen Position geschoben werden. Einerseits sieht alles mit richtigen ziehbaren Registerzügen statt elektrischen Wipptasten ein bisschen klassischer aus als beim alten Instrument. Andererseits kann der Organist mit modernster Technik unendlich viele Kombinationen von Registern speichern und auf Knopfdruck die richtige Kombination für den passenden Moment einsetzen. Damit lassen sich unterschiedlichste Klangkombinationen verwirklichen. Deswegen sieht man am Spieltisch digitale Displays und leuchtende Knöpfe. Aber trotz aller moderner Technik am Rande: Die Orgel wird nach wie vor von einem Menschen betätigt und alle Musik und aller Ausdruck kommen vom Spieler und nicht von der Technik! Die wesentliche Arbeit an der Orgel geschah im Bezug auf ihren Klang oben auf der Empore, wo die Pfeifen und mechanischen Teile der Orgel stehen. Hier wurde jede der insgesamt mehr als 2000 Pfeifen einzeln überarbeitet bis der Orgelbauer davon überzeugt war, dass sie optimal klingt. Dazu sind einige neue Pfeifen gekommen, die für neue Klangwelten sorgen. Es werden Klänge wie eine „Voix Celeste“ (himmlische Stimme) durch die Christuskirche schweben! Das Ausdruckspotenzial solcher Klänge ist optimiert, denn die Pfeifen stehen in einem aus Massivholz gebauten Kasten, der Lautstärke stufenlos von leise bis laut ermöglicht. (sam)