Zu dem Artikel „Der Widerstand formiert sich“ in der Karbener Zeitung vom 18. Oktober 2007 erreichte uns nachfolgender Leserbrief.
“Jetzt erst recht” fiel mir beim Lesen des kürzlich in der Karbener Zeitung (18.Okt.07) erschienenen Artikels spontan ein. Das eigenartige Demokratieverständnis unseres Herrn Bürgermeister gibt mir doch zu denken.
Anstatt es zu begrüßen, dass die Existenz von Bürgerinitiativen unterschiedlicher Meinungen ein gutes Zeichen der mündigen Bürger Karbens darstellt, die sich eben nicht wortlos der Obrigkeit ergeben, sondern die ihre Hoffnungen und Sorgen offen äußern, schlägt sich der von der Mehrheit (?) gewählte Bürgervertreter populistisch auf jene Seite, die parteipolitisch erfolgversprechender ist. Neutralität hätte ihm besser gestanden.
Er spricht von Desinformation, die seitens der “BI-Rettet die Nidda-Aue” ausgehen soll? Die Schilder der “BI-Nordumgehung jetzt” an Stellen, die so gar keinen rechten Sinn machen (z.B. am Ortsausgang von Karben, Richtung Roggau), lassen erahnen, mit welchen Informationen diese Anwohner geködert wurden. Sicher nicht per korrekter, vollständiger Aufklärung.
“Jetzt erst recht”, sage ich und hoffe auf viele Einsprüche gegen die naturzerstörende Nordumgehung, solange nicht bewiesen ist, dass die Umgehungstraßen B3 um Wöllstadt und die Nordumgehung Bad Vilbel keine wirksamen Entlastungen brachten. Dann kann man immer noch streiten, ob und wo ein Trassenverlauf Sinn macht, um möglichst wenig in die Natur einzugreifen. Und schließlich frei von der Überlegung, welche Partei sich dann die Straße auf die Fahne schreiben darf.
Christian Bollinger, Karben