Bad Vilbel. Narren wären keine Narren, setzten sie nicht der Narretei im wahren Leben noch eins drauf: Die Trainerin der Minigarde des VSCG Friedberg hatte die Musik für ihre Jungs und Mädels zu Hause vergessen. Da zeigte das Publikum, was närrisch bedeutet. Die Zuschauer klatschten den Gardetanz im Takt – und die Minis aus Friedberg zeigten eine glanzvolle Leistung und unter brausendem Beifall sogar eine Zugabe.
Die Stimmung im Saal war ebenso gut wie auf der Bank des Elferrats, auf der neun Handwerker neben Präsidentin Margot Hilling und Präsident Wolfgang Merk das Publikum zu „Helau“-Rufen ermunterten. Sogar Elke Pulver hatte Super-Laune, obwohl – oder gerade weil – ihr als Hauptgewinn der Tombola im Prolog ein Mann erspart blieb. Was ihr aber auch begegnete: „Mann Nummer fünf träumt heut Nacht nur von mir, denn er trank das von Mann Nummer vier vergessene Bier.“
Wie das so werden könnte, wenn es geklappt hätte, davon gaben „das perfekte Hochzeitspaar“ Ina Momberger-Ascher und Ria Leistikow ein Beispiel: „Danach im Bad, mein süßer Schnuckel, da schrubb ich dir deinen süßen Buckel“, hieß es zuerst, doch bald kehrte ein anderer Alltags-Ton ein. Das Kinderprinzenpaar Lauren I. und Jonas I. stieg in die Bütt, um sich zu sagen: „Du bist vielleicht a doofer Typ! Ach, was haben wir uns so lieb!“
Präsidentin Hilling selbst stieg in die Bütt, um von ihrer „Abnehmkur“ zu berichten. Weniger physiologisch als psychologisch war die Feststellung von „Astrologin“ Marina Gattinger-Taucher gemeint: „Jeder hat sein Sternezeichen, mancher wird vielleicht erbleichen, wenn er schaut in meinen Spiegel. Dafür kriegt ihr Brief und Siegel.“ Wer danach seelische Hilfe brauchte, fand sie nur bedingt bei „Psychiater“ Merk. Er gab den einfachen Rat: „Feiert fleißig Karneval, dann bleibt ihr normal.“
Dem „Feuerwehrkommandeur“ Ina Momberger-Ascher war das nur ein kleiner Trost. Sie hatte ihr Fett schon bei Pulvers Männerwahl weg bekommen. All das, die Welt- und die hessische Politik mit Andrea und dem neuen Minister Jörg-Uwe machte Thomas Horinek „keine Sorgen, denn heut ist heut und morgen ist morgen“. Kopfzerbrechen machte ihm allerdings, was die Jehner-Stiftung mit der Neuen Mitte vor hat: „Schuld am Stocken sind sicher viele, bei jedem ist mehr Schein als Sein. Oder verpassen wir die Ziele, weil die Stiftung sitzt in Liechtenstein?“
Leibhaftig in Bad Vilbel war die Garde der Sandhasen präsent, um das Publikum mit einem schwungvollen Marsch zu begrüßen. Jung und putzig präsentierte sich die Purzelgarde im 30. Jahr ihres Bestehens als Regenbogenfischschwarm im Wellenrauschen. Die Bunnys sind so stark geworden, dass sie in zwei Gruppen auftraten. Nützliches lernen konnte man von ihnen – etwa wie vergnüglich das Shoppen bei Aldi sein kann.
Den „Pink Panther on Show“ begleiteten die Stoppelhopser und das Gardecorps schlich auf „Tatzen in der Nacht“. Mit „Gute-Laune-Hits“ heizten die Fidelios die Stimmung an, ehe die Big-Bobbes-Mama-Wackler das Publikum durch „warme Galaxien“ dem Finale entgegen führten.
Für Samstag, 14. Februar, laden die Sandhasen ab 19.11 Uhr zu ihrer Prunk- und Fremdensitzung ins Kurhaus. Eine Woche später wird ab 15 Uhr vom Ritterweiher Anlauf zur Rathausstürmung genommen; am Sonntag, 22. Februar, findet ab 15.11 Uhr im Kurhaus die Prunksitzung für Senioren statt.