Ohne Drittmittel – also Unterstützung durch Sponsoren – wäre bei den Burgfestspielen vieles nicht möglich. Zu den ältesten und nachhaltigsten Sponsoren der Freilichtspiele gehört die heimische Unternehmensgruppe von Hassia Mineralquellen.
Bad Vilbel. Ihren kulturellen Bildungsauftrag lässt sich die Stadt allein für die diesjährigen Burgfestspiel-Saison zwischen 500 000 und 600 000 Euro kosten. Mit diesem Betrag wird sie das kalkulierte Defizit ausgleichen, denn die Erlöse aus dem Verkauf der Eintrittskarten und anderen Einnahmen reichen nicht aus, um das breitgefächerte Spektrum der künstlerischen Angebote sowie die Entwicklung und Aufrechterhaltung der Infrastruktur der Burg als Spielstätte alleine zu finanzieren.
Neben der stetigen Weiterentwicklung des Programms mit Schauspiel, Musical, Oper und Theater für Kinder samt theaterpädagogischer Begleitung wurde im Laufe der über dreißigjährigen Geschichte der Bad Vilbeler Freilichtspiele auch sehr viel in die atmosphärische Gestaltung des Festspielgeländes in und um die Burg herum investiert.
Mehr Atmosphäre
Außer der Stadt haben bei dieser Entwicklung von Anfang an viele Sponsoren mitgezogen und durch ihre Spenden und ihr Engagement vieles ermöglicht. So hat die heute sehr beliebte und nachgefragte Sparte Musical viel finanzielle Unterstützung durch Drittmittel gefunden. Ortsansässige Firmen und auch die regional tätigen Sparkassen, Volksbanken und andere Geldhäuser haben die Spielräume für bestimmte Theaterproduktionen erweitert.
Ermöglicht wurden bei den Festspielen durch Sponsoren aber auch viele Veränderungen, die wesentlich dazu beitragen, dass ein Abend in der Burg als gelungen und angenehm in Erinnerung bliebt. So zum Beispiel die Sitzkissen, die von dem Hassia Mineralquellen zur Verfügung gestellt wurden. Auch andere Sachleistungen werden wie selbstverständlich von dem Bad Vilbeler Unternehmen übernommen. Festspieldramaturgin Ruth Schröfel führt hier die Bereitstellung von Mineralwasser für die Schauspieler während der Proben an. Viel Unterstützung leiste Hassia auch bei der Öffentlichkeitsarbeit. So wird auf den Etiketten von der Bad Vilbeler Urquelle seit Jahren für die Burgfestspiele geworben. Die langjährige Zusammenarbeit mit Hassia beschreibt Intendant Claus Günther Kunzmann als einerseits dauerhaft und andererseits als komplex und kleinteilig. Bei einer Umrechnung in Geldleistungen käme bestimmt jährlich ein „nicht kleiner fünfstelliger“ Betrag zusammen, schätzt Kunzmann.
Eine alles andere als unwesentliche Rolle bei der Kooperation von Hassia und den Burgfestspielen spielt die Person von Hassia-Chef Dirk Hinkel. Als 1998 der Förderverein der Burgfestspiele aus der Taufe gehoben wurde, war er der Gründungspräsident und hatte dieses Amt bis 2015, also 17 Jahre lang, inne. Die Vereinsmitglieder – Firmen und Privatpersonen – stehen vor allem dafür ein, „dass ein einladendes Festspielgelände in und vor der Burg entstanden ist und mehr Komfort durch bequeme Bestuhlung oder Überdachung der Bühne umgesetzt wurden“, wie es in der Satzung heißt. Die erste wesentliche Verbesserung, die vom Verein umgesetzt wurde, war die Pflasterung des Burghofes. Die großen Schirme im Burghof, die die Besucher vor zu viel Sonne oder vor Regen schützen, sind ebenfalls zu nennen wie auch die Erneuerung der Pavillons für die Bewirtung.
Jede Maßnahme habe das Wohl der Theaterbesucher im Blick gehabt. Damit habe die Festspielleitung Rückhalt bekommen, sich auf die qualitative Weiterentwicklung des Spielplans zu konzentrieren. „Jede Minute, die ich da investiert habe, hat sich gelohnt“, drückt Dirk Hinkel seine Zufriedenheit mit den Ergebnissen aus. Als regionaler Anbieter sei ein Engagement von Hassia an seinen Unternehmensstandorten selbstverständlich. „Wir stehen zu den Standorten und natürlich im Besonderen für die Burgfestspiele – eine der kulturellen Leuchttürme Hessens“.