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Jäger Norbert Weylandmit dem Naturschutzpreis geehrt – Viele Flächen zugunsten der Tierwelt umgewidmet

Bad Vilbel. Für „seine Beiträge zur Erhaltung und Gestaltung einer naturnahen Landschaft, um die heimische Tierwelt zu fördern“, hat der Massenheimer Landwirt und Jäger Norbert Weyland den Jahrespreis des Bad Vilbeler Naturschutzfonds erhalten. „Ich habe nie erwartet, dass Lob ausgerechnet aus der Naturschutzecke kommen könnte“, sagte der Preisträger im großen Kurhaussaal vor einer illustren Gesellschaft. Als er im Jahr 2000 die Jagdpacht für zwei Quadratkilometer Land zwischen Massenheim und Harheim übernommen habe, sei ihm klar gewesen: „Irgendwas musst du bewegen.“

Der Absicht ließ er die Tat folgen: Der Massenheimer Bauernsohn, der die väterliche Gastwirtschaft „Im Mühlengrund“ übernommen hat, krempelte das einst überwiegend landwirtschaftlich genutzte Gelände um. Es war zeitweise für den Bau eines Golfplatzes vorgesehen. Weyland, so hieß es in der Laudatio Annette Lockels vom Naturschutzfonds, habe viele Flächen zu Gunsten der Tierwelt umwidmen lassen. Er legte Hecken an und entfernte Bäume, die für die Wildtierbeobachtung ungeeignet waren. Er wollte „im Frankfurter Speckgürtel“ ein Nebeneinander von Spaziergängern mit und ohne Hundebegleitung, Radfahrern, Joggern sowie Jägern in einem Gebiet ermöglichen, das sowohl der Erholungssuche als auch dem Naturschutz gerecht werden sollte. Der Pflanzenbesatz wurde so gewählt, dass Hunde den Rückzug von Bodenbrütern, Vögeln und Kleinsäugern nicht stören können. Für Eidechsen wurden Steinhaufen zusammengetragen. Salzlecken für das Rehwild wurden geschaffen, Feuchtstellen vertieft, Hecken angelegt. Bei all dem habe Weyland eng mit der Stadt als der größten Grundeigentümerin zusammenarbeiten müssen, führte die Laudatorin aus. Lockel: „Wir sind überzeugt, dass der Preisträger durch die Schaffung eines Territoriums, in dem Fasane, Rebhühner, Hasen, Kaninchen und Rehe leben können, auch die Arbeit eines Landschaftsgärtners leistet.“

Der Naturschutzfonds, der die Auszeichnung alle zwei Jahre vergibt, wird von der Stadt Bad Vilbel, der Frankfurter Volksbank, der Sparkasse Oberhessen und der Naturschutzgesellschaft getragen. Weylands Arbeit konnte somit auch mit einem Scheck aus der Hand von Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) gewürdigt werden. (hgm)