Karben. Verwirrung in Klein-Karben: Übernimmt schon wieder ein neuer Investor das Bauprojekt auf dem ehemaligen König+Neurath-Gelände an der Rendeler Straße? Mitnichten, der alte hat sich nur einen zusätzlichen Financier ins Boot geholt. Er kündigt an: Nach der Sommerpause wird losgebaut.
Investor Hans Steiner von der Badenia Gewerbebau in Karlsruhe ist voller Zuversicht. „Realistisch nach der Sommerpause“ könnten die Bauarbeiten in Klein-Karben beginnen. Bis dahin seien auch die letzten Details mit den künftigen Betreibern unter Dach und Fach. „Wir sind schon ganz nah dran die Verträge abzuschließen.“
Auf dem inzwischen stark heruntergekommenen Areal sollen für 13 Millionen Euro ein Rewe-Markt, ein Altenheim und Reihenhäuser entstehen. Die ersten Pläne für eine neue Bebauung des Geländes des ehemaligen Büromöbelwerks sind inzwischen bald vier Jahre alt. Die Badenia hatte es vor zwei Jahren übernommen. Wegen einiger Umplanungen – unter anderem nach Forderungen von Anwohnern und der Politik – hatte sich das Projekt verzögert. Anschließend kam offenbar die Finanzkrise dem Investor in die Quere. Denn nun hat sich die Badenia ihren Bauunternehmer aus Schweinfurt als Investor mit ins Boot geholt.
„Das ist ein ganz normales Verfahren“, sagt Hans Steiner. Denn wegen der Krise gebe es in der Branche inzwischen „kapitalmäßig andere Ansprüche“. Weil Badenia derzeit „gut“ expandiere, sei der Partner nötig geworden. Viele, auch gesunde Firmen, leiden derzeit bundesweit unter der Kreditklemme, weil Banken Kredite sehr zögerlich vergeben. Dass es genau daran lag, mag Steiner aber nicht kommentieren. „Es gibt mehrere Gründe sich zusammenzutun und gemeinsam die Früchte zu ernten.“
Weil nun aber der zweite Investor mit einsteigt, müssen die Verträge übertragen werden: An Stelle der Badenia tritt nun das Joint Venture mit der Baufirma. Auch die Karbener Parlamentarier müssen deshalb neu abstimmen. Verwirrung hatte die Auskunft von Stadtrat Jochen Schmitt im Klein-Kärber Ortsbeirat ausgelöst. Er hatte einen „Wechsel des Investors“ angekündigt und gesagt, man habe sich „von städtischer Seite gewundert“, warum sich das Vorhaben so lange verzögere. Investor Steiner versteht diese Aufregung nicht. „Die Pläne bleiben, wie sie sind.“ (den)