Kurz vor ihrem Abflug zu einem Studienaufenthalt in den USA gibt die Gitarristin Ines Thomé am Sonntag, 21. Juli, 19 Uhr ein Konzert in der evangelischen Kirche Massenheim. Der Eintritt ist frei.
Bad Vilbel. Sie ist dann mal weg. Für ein Jahr. Anfang August steigt Ines Thomé in den Flieger, um in Los Angeles ihr Gitarrenspiel zu vervollkommnen. Auf Ines wartet ein Studium bei William Kanengiser, einem der besten Gitarristen im klassischen Fach.
Lange hat die mit Preisen überschüttete 28-jährige Massenheimerin auf die Einladung an die US-amerikanische Westküste warten müssen. Aber nun packt die Universität von Süd-Kalifornien noch ein Stipendium für die nicht gerade billige Fortbildung obendrauf.
Ines freut sich auf einen tollen Lehrer, dessen weltweite Tourneen sie verfolgt hat, ebenso seine Solo-Aufnahmen und die Musik seines „Los Angeles Guitar Quartett“. „Ich möchte etwas von seiner Bühnenpräsenz lernen und nicht zuletztetwas erfahren über die Vermarktung von Gitarrenmusik.“
Gitarre sei leider kein Orchesterinstrument. Es bleibe das Problem, „wie ich mit meiner Kunst Geld verdienen kann“. Da spricht natürlich der Wunsch nach einer Solo-Karriere. Geld verdienen lässt sich mit dem Gitarrenspiel ja durchaus auch, etwa mit einer Lehrtätigkeit. Da hat Ines bereits Erfahrung: An der Musikschule Frankfurt unterrichtet sie als fest angestellte Lehrerin 20 Kinder – ein Vollzeitjob.
Von Klassik bis Metal
Kürzlich hat Ines Thomé den Studiengang Master-Gitarre mit Bestnote und Auszeichnung abgeschlossen. Fördergelder der „Gesellschaft der Freunde der Musikhochschule Stuttgart“ und der „Yehudi Menuhin Live Music Now“-Stiftung waren gut angelegt.
Ines spielt nicht nur Klassik, übt Bach oder Schubert oder Werke von Dowland und Turina. Die junge Frau hat sich in den vergangenen Jahren auch ausgetobt. Das konnte sie in der wilden Band „Arven“ tun. Die bis auf den Drummer aus Frauen bestehende Gruppe hat sich dem harten Metal-Sound verschrieben, wenn sie ihre Musik auch abgemildert als „Melodic Metal“ bezeichnet.
Ines lässt ihre klassische Gitarre bei den deutschlandweiten Auftritten eingepackt und präsentiert sich mit harten Gitarren-Riffs auf der E-Gitarre. Etwas ruhiger lässt sie es mit dem Elektrik-Instrument angehen, wenn sie dieser Tage bei den Klingenberger Festspielen im Musical „Zorro“ an elf Abendterminen mitwirkt.
„Konzertpraxis kann man nur in Auftritten erwerben und nicht beim Üben daheim“. Sie hat auch für die Menuhinstiftung in dem Programm „Live music now“ für Behinderte gespielt und dort erfahren, „wie befriedigend es sein kann, wenn der Funke überspringt“. (hgm)