Dank der Nordumgehung kann in Groß-Karben nun die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt angegangen werden. Gekoppelt sind die Arbeiten an die Erschließung des Baugebietes Kalkofen, für das nun die Kanäle verlegt werden sollen. Das Projekt ist in drei Abschnitte gegliedert. Für die Autofahrer bedeutet das erhebliche Einschränkungen. Ab Mai ist die Durchfahrt durch Groß-Karben gesperrt. Zu- und Abfahrten gehen nur über die Nordumgehung.
Karben. Die Stadt lässt dieses Jahr die Ortsdurchfahrt von Groß-Karben umgestalten. Gekoppelt sind die Arbeiten an die Erschließungsmaßnahmen des Baugebietes „Am Kalkofen“. „Von der Nidda vorbei am Schloss wird ein Abwasserkanal zum Baugebiet errichtet“, erklärt Ekkehart Böing, der im Karbener Rathaus für die Verkehrsplanung zuständig ist.
Die Bagger und Laster sind bereits angerollt. Am Pappelweg zur Nidda unterhalb des Leonhardi’schen Schlosses haben die Vorbereitungen begonnen. Erst muss der Frost noch etwas nachlassen, damit die Bauarbeiter richtig loslegen können. Für die Kanalarbeiten muss die Straße aufgerissen werden, weswegen die Verschönerungsmaßnahme daran gekoppelt ist.
„Es hätte ja kein Sinn gemacht, wenn wir die Straße neu gestalten und dann noch mal öffnen müssen, weil wir Kanäle verlegen“, betont Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Zudem musste die Stadt die Eröffnung der Nordumgehung abwarten, weil diese als Ausweichstrecke zur Verfügung stehen muss, wenn in der Ortsmitte die Zufahrt gesperrt wird. Die Eröffnung hatte sich bekanntlich auf Ende November vergangenen Jahres verzögert. Geplant sind drei Bauabschnitte. Begonnen wird an der Heldenberger Straße, wo sich das Eiscafé Monti befindet. „Ab Mai gibt es hier bis Ende Juni eine Vollsperrung, der Busverkehr wird über den Karbener Weg geleitet“, erklärt Böing.
Brunnen bleibt
Von Juli bis Ende August folgt mit dem Heldenberger Weg der zweite Teil des ersten Abschnittes. Die Heldenberger Straße wird nur provisorisch nutzbar sein, weil die Platz- und Straßengestaltung zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen sein wird. „Busse fahren dann über die Weingartenstraße“, erklärt er.
Für die Autos heißt die Alternative in jedem Fall Nordumgehung. Ab August bis Jahresende kommen dann die eigentlichen Verschönerungsmaßnahmen an die Reihe. Vorgesehen ist, dass die Straße im alten Ortskern nicht asphaltiert, sondern gepflastert wird. „Die Fahrbahnbreite wird durchgängig fünf Meter betragen. Wir haben allerdings in einem Bereich in der Bahnhofstraße eine Engstelle von 3,5 Metern zugunsten der Fußwege“, erklärt Böing.
Die Stadt wird dort mit einseitiger Fahrbahnführung arbeiten, um einerseits eine Verkehrsberuhigung einzubauen und die Fahrer – wie geplant – auf die Nordumgehung und nicht durch die Stadt zu leiten. Momentan schwankt die Fahrbahnbreite in der Ortsdurchfahrt zwischen vier und sieben Metern. Die Gehwegbreite soll mindestens 1,50 Meter betragen. „Vorgesehen sind 1,80 Meter Breite, die können wir aber nicht überall durchhalten“, sagt Böing.
Wie schon der Vorplatz am Friedhof neu gestaltet worden ist, sollen auch der Lindenplatz und der Platz am Eiscafé im Zuge der Dorfverschönerung aufgewertet werden. Beim Eiscafé gilt es zum Beispiel, die Grünflächen und Sitzgelegenheiten zu verbessern. Der Brunnen bleibt bestehen.
„Ziel des Ganzen ist natürlich die Aufwertung eines Stadtteils, um attraktiveren Lebensraum für die Bürger zu bekommen“, sagt Guido Rahn. Die Aufträge für 2017 seien alle erteilt.
Im Jahr 2018 wird die Sanierung fortgesetzt. Dann soll die Bahnhofstraße bis zur Zufahrt des alten KSG-Sportplatzes in Angriff genommen werden. Diese Maßnahmen sind allerdings noch nicht ausgeschrieben. Als letzter Schritt folgen 2019 dann schließlich die Ludwig- und die Burg-Gräfenröder-Straße.
Auf 1,4 Kilometer Länge wird die Ortsdurchfahrt von Groß-Karben verschönert. Es handelt sich dabei um die alte Landstraße 3205 und die Kreisstraße 246. Weil die Landstraße künftig zur Stadtstraße wird, bekommt die Stadt Zuschüsse zu den Baukosten. Die Kosten für den Straßenbau liegen bei 2,7 Millionen Euro. Insgesamt erhält die Stadt dafür Zuschüsse von über 1,1 Millionen Euro. Die Umgestaltung des Lindenplatzes ist mit 75 000 Euro veranschlagt, 42 000 Euro gibt es davon als Förder- mittel aus der Dorferneuerung. Der Platz am Eiscafé wird voraussichtlich 165 000 Euro kosten, davon fließen 83 000 Euro als Fördermittel an die Stadt Karben.