Karben. Manche der Rendeler Konfirmanden und Konfirmandinnen fanden es „cool“, dass es in der Moschee keine Stühle gibt, sondern dass sie sich auf den weichen Teppichboden setzen konnten, während Mustafa Eren, Imam der Karbener Ditib-Moschee, ihnen die Einrichtung des Hauses und die fünf Säulen des Islams erklärte.
Pfarrer Konrad Schulz, Ökumenepfarrer des evangelischen Dekanates Wetterau aus Rendel, besuchte mit seiner Konfirmandengruppe die Moschee, um den Jugendlichen eigene Erfahrungen mit dem Islam zu ermöglichen. Sie wurden vom Imam und dem Vorstandsvorsitzenden herzlich begrüßt und bewirtet. Gebetsnische, Kanzel und Gebetskette stießen auf reges Interesse der jungen Leute, aber auch die Erklärungen zum Ramadan und Fasten sowie zu Gebet, Almosengeben und islamischem Glaubensbekenntnis fanden große Aufmerksamkeit.
Nicht ganz einsichtig war allerdings vor allem den Konfirmandinnen, warum Frauen und Kinder beim Gebet hinten sitzen müssen – hinter den Männern. „Tradition“, erklärte Mustafa Eren lachend.
Die Rendeler Jugendlichen stellten zahlreiche Fragen zum Gottesdienst, zum Fasten und zur Rolle des Imams und des Propheten Mohammed. Imam Eren beantwortete alles freundlich und so ausführlich wie möglich.
„Ich wusste gar nicht, dass es hier eine Moschee gibt“, sagte eine der Teilnehmerinnen. Andere bedankten sich für die herzliche Aufnahme. Aber auch Imam Eren war interessiert an weiteren Möglichkeiten zum Gespräch, denn er ist Doktorand an der theologischen Fakultät der Goethe-Universität und promoviert über einen Vergleich der universalen Ethik des katholischen Theologen Hans Küng mit einem islamischen Philosophen des 10. Jahrhunderts. (FNP)