In der Stadt Karben erhalten seit dem 1. Juli drei Personen aus Eritrea Kirchenasyl. Die evangelische Kirchenge- meinde Petterweil und die Flüchtlingshilfe Karben haben dazu zum runden Tisch eingeladen.
Karben. Kirchenasyl wird laut Freiherr Philipp von Leonhardi (CDU), der sich in der Karbener Flüchtlingshilfe engagiert, bereits zum fünften Mal gewährt. „2015 war erstmals Kirchenasyl in der katholischen Kirche St. Bonifatius in Klein-Karben notwendig“, sagt von Leonhardi. Zwei Personen hätten in der evangelischen St. Michaelis Kirche Schutz gesucht, eine Person in der evangelischen Kirche in Okarben und zwei Personen in der evangelischen Kirche in Rendel.
Ein Kirchenasyl könne hilfreich sein, um Flüchtlinge vor der Abschiebung zu bewahren, sie vor Armut und Obdachlosigkeit zu schützen, wie etwa vor der Abschiebung nach Italien, weiß der Freiherr. In der Dublin III-Verordnung ist vorgesehen, dass derjenige Staat, der einen anderen Staat um die Rücknahme eines Asylsuchenden ersucht, nach der Zustimmung des angefragten Staates höchstens sechs Monate Zeit hat, um eine Abschiebung dorthin zu veranlassen. Im Anschluss ist der um Rücknahme ersuchende Staat für die Prüfung des Asylantrages zuständig. Um diese Frist zu „überbrücken“ könne ein Kirchenasyl wirksam sein, so von Leonhardi.
„Die Flüchtlingshilfe Karben versucht Asylbewerbern in Zusammenarbeit mit Anwälten zu ihren Rechten zu verhelfen“, sagt von Leonhardi. Angebote wirkten unterstützend als Einstieg in die Gesellschaft. Viele Asylbewerber hätten bereits eine Ausbildung begonnen. Niemand sei abgeschoben worden. Den Ermessensspielraum, den das Bundesamt für Migration in Bezug auf ein Asylverfahren habe, werde zugunsten der Menschen genutzt, die Kirchenasyl beantragt hätten.
Künftig soll freitags von 17 bis 18 Uhr das Café Pfarrer Flick im Gemeindehaus Petterweil geöffnet sein. (gia)