Während der ersten Karbener Kunst-Tage haben am Wochenende 30 Künstler sich und ihre Arbeiten in Ateliers und einer Ausstellung präsentiert.
Karben. Besonders im Schlosshof Leonhardi in Groß-Karben ballt sich die Kunst: Peter Mayer, Inhaber des „Kuhteliers“, einer Mischung aus Galerie, Atelier und Kleinkunstbühne, stellt dort aus. Er malt in Öl und Acryl, hat sich 2002 der Bildhauerei verschrieben.
Im Schlosshof zeigen auch Barbara Heinisch und Barbara Meiler ihre Kunst. „Vor rund sieben Monaten hatten Barbara Meiler und mein Mann Peter Mayer die Idee, die Ateliers zu öffnen“, sagt Ivonne Kunkel. Um kräftig die Werbetrommel zu rühren, druckten die Initiatoren rund 1000 Broschüren und 250 Plakate.
Die 68-jährige Barbara Heinisch ist eine außergewöhnliche Künstlerin: Sie studierte ab 1969 bei Joseph Beuys. 1979 erhielt sie den Deutschen Kritikerpreis für ihr Konzept, die Malerei zum Ereignis werden zu lassen. 1992 erschien ein Porträt von ihr im ZDF, ab 2004 wurde sie in Lehrbücher aufgenommen.
Monate für Botticelli
„Ich verbinde das Geistige von Beuys mit expressiver Malerei“, ergänzt sie, und dass sie gerne in Interaktion mit Menschen arbeite. Sie male das, was in ein Bild gehöre, um etwas Bestimmtes auszusagen. Auch Musik wie Raumgeräusche und Straßenkrach dringe in ihre Malerei mit ein.
„Wenn die Situation und ein Bild Schönheit und Emotionen erwecken, dann fühle ich mich geneigt, etwas zu malen“, sagt Devender Kishan Rao. Der Hobbymaler, der im Zelt seines Gartens in Burg-Gräfenrode ausstellt, liebt Aquarelle und malt gerne in Öl Originale von Rembrandt oder Botticelli nach. Seine Kunstwerke präsentierte der 82-Jährige auf Staffeln. Im Bürgerzentrum erklärt Rainer Ost, Ehemann der Künstlerin Maren Ost, die Werke seiner Frau. Seit zehn Jahren übt sie sich in Porzellanmalerei. „Die Einzelstücke müssen mehrmals bei 1200 Grad gebrannt werden. Sehr viele Arbeitsgänge sind notwendig“, erklärt Ost. Ihre Werke zeigt die 72-jährige Groß-Karbenerin mit Stolz. Uta Mallin aus Rendel reizt der Widerspruch, Bewegung künstlerisch festzuhalten. „In meinen Bildern geht es um das, was sich hinter der Oberfläche verbirgt“, sagte Mallin.
„Teilnehmer und Besucher waren begeistert“, resümiert Peter Mayer nach zwei Kunst-Tagen. An beiden Tagen hätten 160 Gäste das Angebot in den privaten Ateliers besucht sowie 400 Menschen die Gemeinschaftsausstellung im Bürgerzentrum. Die nächsten Kunsttage wollen die Künstler wohl 2014 anbieten. (gia)