Das romantische Ambiente der historischen Burg bietet wieder einen idealen Rahmen für den Quellenstädter Weihnachtsmarkt. Vom 11. bis 13. Dezember sind im Burghof und dem Areal vor der Burgbrücke und der Zehntscheune rund 60 Buden und Stände geöffnet und stimmen mit ihren unterschiedlichen Angeboten auf Weihnachten ein.
Bad Vilbel. Als schwelgen in der Historie kann man es nicht gerade bezeichnen, als sich Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) und Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann die Bad Vilbeler Weihnachtsmärkte im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts vor dem inneren Auge Revue passieren ließen. „Von der Atmosphäre her war der Markt auf dem damaligen Zentral-Parkplatz schon überschaubar. Eigentlich auch kein Wunder, wenn an 362 Tagen im Jahr Autos dort stehen und plötzlich Weihnachtsstimmung aufkommen soll“, sagt Kunzmann.
Stöhr erinnert sich: „Ich war gerade Erster Stadtrat geworden und sprach mit meinem Vorgänger Günther Biwer darüber, ob man den Markt nicht an einem anderen Ort stattfinden lassen kann.“
Da kam der Umbau der Burg gerade recht. Der Bauhof war von diesem Ort bereits verschwunden, auch eine störende Mauer wurde abgerissen, die Burg Schritt für Schritt umgebaut. Seitdem ist der Markt im historischen Gemäuer zu einem Kleinod geworden. Das soll sich auch in diesem Jahr erneut beweisen, wenn von Freitag bis Sonntag die rund 60 Buden ihre Läden öffnen und zahlreiche musikalische Darbietungen die Besucher in den Bann ziehen.
Lokales Musik-Projekt
Musik ist dann auch das Stichwort für Organisatorin Annette Zindel-Strauß und den Leiter der Musikschule, Martin Förster. „Schon immer gab es gute Zwecke, die durch den Weihnachtsmarkt gefördert wurden. Was wir dieses Jahr vorhaben, ist aber neu“, sagt Zindel-Strauß. Denn mit diversen Sammelbüchsen auf dem Markt und in der Zehntscheune wird um Unterstützung für das Projekt „Mukita – Musik in der Kita“ gebeten.
Dazu schildert Förster: „Wir besuchen elf Kindertagesstätten in Bad Vilbel regelmäßig für 30 Minuten pro Woche. Unsere Lehrkräfte vermitteln den Kindern dort gemeinsam mit einer Erzieherin erste Erfahrungen mit der Musik. Es geht um Singen, Sprache, Rhythmus und Bewegung, etwa zu den Jahreszeiten oder bestimmten Themen. Musik schafft Gemeinschaft und hilft den Kindern, an dieser Form der Kultur teilhaben zu können.“
Doch das Projekt benötigt finanzielle Mittel. Claus-Günther Kunzmann – diesmal in der Rolle des Vize-Vorsitzenden des Musikschul-Fördervereins schätzt die benötigte Summe auf 60 000 Euro für drei Jahre. „Wir hatten ursprünglich mit sieben Kitas kalkuliert, dass sich elf auf unsere Angebot gemeldet haben, erfreut uns sehr. Wir möchten dieses Projekt auf dem Markt in den Fokus stellen und eine Plattform schaffen.“
Langfristige Effekte
Förster erhofft sich davon einen langfristigen Effekt. Schließlich könnten die Kleinkinder später zu wichtigen Stützen der Musikschul-Formationen und der Musikvereine werden. Die Big Band der Musikschule, „VilBelCanto“, Stadtkapelle und Co. bilden schließlich einen wichtigen Stützpfeiler des Bühnenprogramms während des Weihnachtsmarktes.