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Im Forum fließt das Blut – Mit 148 Spendern furioser Auftakt in neuen DRK-Domizil

Mit einem riesigen Ansturm startete das DRK seine Blutspendeaktion erstmals im Dortelweiler Kultur- und Sportforum. Mit dabei war auch ein Jubilar, der schon zum 150. Mal spendete.

Bad Vilbel. Aufmerksam blickt die zweijährige Martha zur Seite. Dort liegt entspannt ihre Mutter Kerstin Zeller (39). In ihrem linken Arm steckt eine Kanüle, aus der langsam Blut in einen Beutel fließt. Er liegt auf einem Messgerät, das die Milliliter anzeigt. Bei einem halben Liter ist Schluss.

Kerstin Zeller ist heute das erste Mal zu einer Blutspende gekommen, die jetzt erstmals praktischerweise vor ihrer Haustür im Dortelweiler Kulturforum stattfindet. Auf dem Weg dorthin hat sie Martha aus der Kita abgeholt. „Ich habe nicht erwartet, dass so viel los ist“, sagt sie. Vor den Liegen zur Blutabnahme haben sich lange Schlangen gebildet.

Zwanzig „Neulinge“

Am Ende des Tages kann DRK-Bereitschaftsleiterin Silke Zuschlag 148 Spender zählen, davon 20, die das erste Mal dabei waren. Und es seien mehr Menschen gekommen als früher ins DRK-Haus in der Friedrich-Ebert-Straße. Es wären noch ein paar mehr geworden, aber versehentlich seien nur sechs statt acht Liegen bestellt worden. Weil einige nicht mit der langen Wartezeit rechneten, hätten sie früher gehen müssen, bedauert die DRK-Frau. „Wir bedanken uns für die Geduld und das Verständnis“, betonte Zuschlag. Sie möchte, dass die Leute wiederkommen, verspricht, es werde bei neun Plätzen keine Engpässe mehr geben.

Denn der kostbare Lebenssaft wird dringend gebraucht. 5500 Blutkonserven werden allein in Hessen pro Woche benötigt, sagt Markus Hildebrand, Werbe-Referent für die DRK-Blutspenden. Er erläutert, trotz der Vorprüfungen müssten fünf bis zehn Prozent der Spenden aussortiert werden. Besonders häufig sei das wegen eingeschleppter Urlaubsinfekte im Sommer oder Erkältungen im Winter der Fall.

Erstspenderin Zeller liegt derweil immer noch gelassen und mit einem Lächeln für ihre Tochter auf der Liege. „Das tut gar nicht weh“, sagt sie.

Direkt neben Zeller liegt Horst Baier (66) aus Bergen-Enkheim. Er erhält später einige Geschenke und eine Urkunde – für die 150. Blutspende seines Lebens.Angefangen hat er als 19-Jähriger am 6. Januar 1965, sagt er, nachdem er seinen Spenderausweis gezückt hat. (dd)