Bad Vilbel. Fragen des ökologisch verantwortungsvollen Bauens gewannen in den vergangenen Jahren an Bedeutung. Informationen aus erster Hand gab es zum Thema am Mittwoch vergangener Woche während des 16. Hessischen Architektentages, der zum elften Mal gemeinsam mit dem „Bad Vilbeler Gespräch“ im Dortelweiler Kultur- und Sportforum stattfand.
Eingeladen zum Thema „Ökologische Herausforderung als Chance für intelligente Architektur“ hatte die in Wiesbaden ansässige Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH) sowie die in Dortelweil West beheimatete Allianz Dresdner Bauspar AG.
Gekommen waren mehr als 800 Architekten, Stadtplaner, Fachleute aus unterschiedlichen Branchen. Barbara Ettinger-Brinckmann, die Präsidentin der AKH, und Peter Haueisen, Sprecher des Vorstandes der Allianz Dresdner Bauspar AG, nannten als Ziel des interdisziplinären Kongresses „Schlaglichter auf Einzelaspekte rund um das intelligente Planen und Bauen zu werfen, und konkrete Problemlösungen kennen zu lernen“. Die AKH-Präsidentin betonte, Architekten seien „keine Fassadenkomiker“, sondern Spezialisten fürs Ganze, auch für den Aspekt der Umweltverträglichkeit.
Der Teilaspekt „Umweltzertifikate“ gewinne auch auf dem deutschen Immobilienmarkt immer mehr an Bedeutung. „Nur Gebäude, die mit einem nachvollziehbaren, allgemein anerkannten Bewertungssystem als ökologisch einwandfrei oder gar als vorbildlich eingestuft sind, werden sich künftig adäquat vermieten oder verkaufen lassen“, sagte die Gastgeberin. Für nachhaltiges ökologisches Bauen sind nicht nur gut gedämmte Außenwände wichtig, sondern umweltfreundliche und regenerative Baumaterialien. Peter Haueisen sieht in der Modernisierung des Wohnungsbestandes die größte Herausforderung für die Immobilienwirtschaft in der Zukunft. Die etwa 17,3 Millionen deutschen Wohnimmobilien mit 39 Millionen Wohneinheiten nähmen in der Klimabilanz eine Schlüsselfunktion ein. „Um den deutschen Wohnungsbestand auf ökologisches Top-Niveau zu hieven, bedarf es bis 2020 etwa 900 Milliarden Euro“, erklärte der Gastgeber. (fau)