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Illegal nach Dortelweil

Stau auf Büdinger Straße: Autofahrer kürzen über Radstrecke für Schüler ab

Hier sollte eigentlich weit und breit kein Auto zu sehen sein: Der Weg ist für Radfahrer vor allem als Schulweg für Jugendliche vorgesehen. Foto: Diehl
Hier sollte eigentlich weit und breit kein Auto zu sehen sein: Der Weg ist für Radfahrer vor allem als Schulweg für Jugendliche vorgesehen. Foto: Diehl

Der täglich wiederkehrende Stau auf der Büdinger Straße ist schon lange ein Ärgernis – nicht nur in der Quellenstadt. Nun weichen die ersten Autofahrer auf nicht ganz legale alternative Wege aus.

 

Bad Vilbel. Unter den langen Autoschlangen leiden vor allem Vilbeler Bürger, die nachmittags nur noch erschwert von der L 3008 nach Dortelweil kommen. Das führt mittlerweile dazu, dass immer wieder Autofahrer den Feldweg vom Bücher-Areal nach Dortelweil-West benutzen, um stockenden Verkehr zu vermeiden. Dieser Schleichweg ist jedoch nicht für Autos und Motorräder zugelassen, sondern eigentlich ein ausgewiesener Radweg für Schüler.

Stadtsprecher Yannick Schwander gesteht, dass diese Art, den täglichen Stau zu umgehen, der Stadt noch nicht bewusst sei. „Diese Nachricht ist noch nicht zu uns vorgedrungen“, sagt er. Auch die Ordnungspolizei, die sich bei solchen Fällen meldet, habe sich über solche Fälle noch nicht geäußert. Schwander weist aber darauf hin, dass ein solches Verhalten kein Einzelfall sei: „Überall, wo Menschen leben, gibt es alternative Fahrwege. Dass diese auch genutzt werden, ist klar.“

Problem Brückensperrung

Um den Verkehr am Nachmittag zu entspannen, seien allerdings schon erste Maßnahmen getroffen worden. So sei die Schaltung der Ampel auf der Büdinger Straße verlängert worden, um mehr Autos durchlassen zu können. Außerdem habe Bad Vilbels erster Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU) bereits einen Plan veröffentlicht.

„Wir können das Problem nicht alleine lösen“, meint der Pressesprecher, „der Stau entsteht ja, weil Autofahrer den Stau auf anderen Straßen umgehen wollen und deswegen durch Bad Vilbel fahren.“ Um den Durchgangsverkehr einzudämmen, sei der Bau des Riederwaldtunnels, der die A66 mit der A661 verbinden soll, von Vorteil.

Die Situation könnte sich allerdings noch verschärfen, wenn die Brücke zwischen Kernstadt und Dortelweil für zwei Jahre wegen des Ausbaus der Bahnstrecke gesperrt bleibt. Einen Vorgeschmack dafür gab es bereits im Juni, als die Brücke saniert werden musste. Damit fiel eine wichtige Zufahrt nach Dortelweil weg und brachte einen verstärkten Verkehr auf der B 3 mit sich.

Nachteil im Neubaugebiet

Auf die Frage, ob man nicht zu Beginn der Bebauung schon mehr Wege nach Dortelweil hätte schaffen müssen, sagt Schwander: „Ohne Dortelweil-West gäbe es keine B3 und viele Bürger hätten keine Chance auf Wohneigentum gehabt.“ Für ihn sei Dortelweil-West kein Fehler gewesen. Bad Vilbel habe außerdem damals den vierspurigen Ausbau der B3 zwischen Massenheim und Kloppenheim befürwortet. Die Stadt Karben sei aber gegen dieses Vorhaben gewesen. Doch nun sei der Aus- und Weiterbau der B3 Teil des Bundesverkehrswegeplans 2030.

Durch die Bebauung des Quellenparks sollen bald Straßen hinzukommen. „Die neuen Straßen sollen in Zukunft auch nach Dortelweil führen“, sagt Schwander. Dann soll der Quellenpark auch vom Vilbus bedient werden. Trotzdem hoffe die Stadt, dass viele auf das Fahrrad umsteigen. „Die ersten Häuser in einem Neubaugebiet haben immer einen Nachteil, weil die Infrastruktur noch nicht vollständig hergestellt ist“, sagt er, „aber das kommt noch.“ Es soll auch einen von der Straße getrennten Radweg geben.