„Deine Liebe spür ich. Du bist immer für mich. Ich bin überglücklich, du hast mich berührt. Ich liebe deine Nähe und wenn ich dich sehe, sing ich das Lied des Himmel, dass es jeder hört“ – Was für schöne Worte! Worte, die gut tun. Aber vor allem eine Liebe, die gut tut. Wie glücklich darf jeder Mensch sein, der solche Liebe spüren darf. Liebe von einem Partner auf Augenhöhe, aber auch die Liebe der Eltern oder die Liebe eigener Kinder – und vielleicht noch Liebe von ganz anderen Menschen… Selbst wenn wir ohne Partner/in leben: Ohne Liebe können wir nicht leben. Die zitierten Liebesworte sind die zweite Strophe eines modernen geistlichen Liedes. Sie beschreiben nicht die Liebe eines Menschen, sie besingen die Liebe Gottes. In den Bekenntnissen der Konfirmanden unserer Gemeinde kommt regelmäßig als wichtigste Glaubensaussage genau dies: Gott ist immer für mich. Gott ist an meiner Seite. Selbst wenn alles Irdische gegen mich ist, darf ich mich auf Gottes Liebe verlassen. Wie sehr wünsche ich, dass die jungen Menschen dies in ihrem Leben so erfahren mögen! Aber ist es so? Ist Gott der Liebende, der bedingungslos an meiner Seite steht?
Keiner könnte diese liebende Nähe Gottes einem anderen Menschen beweisen – ebenso wenig wie wir irdische menschliche Liebe beweisen könnten. Aber wir können sie erfahren und davon erzählen. „Gott nahe zu sein ist mein Glück“ sagt die Jahreslosung 2014 mit Worten aus Psalm 73 (Vers 28). Auch von dieser Nähe wird im Lied gesungen, von ihr erzählt. Glücklich ist, wer solche Liebe und Nähe von anderen Menschen empfangen darf. Glücklich ist, wer diese Liebe und Nähe auch von Gott spüren will und kann. Vielleicht müssen wir dies neu einüben.
Vielleicht können uns die Erfahrungen anderer mit dieser Liebe Gottes helfen. Vielleicht sind auch Lieder – alte oder neue – ein Weg, das eigene Herz für die Liebe Gottes zu öffnen. Kein Wunder, dass das Lied so hoffnungsvoll und ermutigend weiter geht: „Halleluja, du begeisterst mich“.
Ich wünsche Ihnen ein offenes Herz für die Liebe von Menschen und von Gott, ihr
Pfarrer Klaus Neumeier,
Ev. Christuskirchengemeinde
Bad Vilbel