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»Humor ist die beste Pädagogik«

Bringen »Monsieur Claude und seine Töchter« in die Bad Vilbeler Wasserburg (von links): Peter Albers, Adelheid Müther, Marie-Therese Cramer, Britta Hübel, Kathrin Kegler und Ruth Schröfel. Foto: Patrick Eickhoff
Bringen »Monsieur Claude und seine Töchter« in die Bad Vilbeler Wasserburg (von links): Peter Albers, Adelheid Müther, Marie-Therese Cramer, Britta Hübel, Kathrin Kegler und Ruth Schröfel. Foto: Patrick Eickhoff

Bad Vilbel. Mit »Monsieur Claude und seine Töchter« feiert am Samstag die neunte und letzte Eigenproduktion der laufenden Burgfestspielsaison ihre Premiere. Die Zuschauer dürfen sich auf eine ordentliche Portion Humor freuen, wie die Verantwortlichen im Vorgespräch verraten.
Monsieur Claude Verneuil und Frau Marie sind ein stolzes Ehepaar mit vier Töchtern. Die Hochzeiten ihrer Töchter mit Männern aus anderen Kulturkreisen bringen sie jedoch an den Rand der Verzweiflung. Schließlich wünscht sich das Paar nichts mehr als einen katholischen Franzosen als Schwiegersohn. Wenn sich die ungeliebten Ehemänner dann noch gegenseitig die klassischen Vorurteile um die Ohren hauen, dann ist so mancher Lacher garantiert.
Ungeliebte
Schwiegersöhne

Die Gäste in der Wasserburg können sich bei den Aufführungen nicht nur über zahlreiche Klischees Gedanken machen, sondern vor allem prächtig amüsieren, wie Regisseurin Adelheid Müther verspricht. »Die Zuschauer dürfen sich auf ein wunderbares Ensemble und ein komplexes witziges Stück freuen«, sagt sie.
In die Falle der Vorurteile tappe dabei jeder. »Natürlich haben wir uns im Team vorher intensiv ausgetauscht.« Dabei gehe es vor allem darum, was man noch sagen darf, welche Grenze nicht überschritten werden soll. »Ich denke, wir haben eine gute Lösung gefunden.«
In die Rollen von Claude Verneuil und seiner Frau Marie schlüpfen Peter Albers und Britta Hübel. Beide freuen sich auf die Inszenierung. Albers, der dieses Jahr auch im »Club der toten Dichter« auf der Bühne zu sehen ist, sagt: »Lachen ist die beste Pädagogik.« Humor sei natürlich immer eine Sache des Ermessens und des Geschmacks. »Aber wenn sich die Schwiegersöhne und die Eltern gegenseitig provozieren, dann wird auch mal eine Grenze überschritten.«
20 Szenen und
fliegende Wechsel

Hübel war in den vergangenen Jahren in der Wasserburg in zahlreichen Stücken auf der Bühne zu sehen. Sie sagt: »Keiner ist gänzlich frei von Vorurteilen. Die Frage ist jedoch, wie man damit umgeht.« Das wolle man auch mit einer ordentlichen Portion Humor dem Zuschauer vermitteln.
Die Komödie ist benannt nach dem gleichnamigen Film von Philippe de Chauveron und Guy Laurent. Angesehen haben sich die Albers und Hübel den Film nicht. »»Theater und Film sind nicht zu vergleichen. Wir spielen ja nicht einfach die Rollen nach.« Deshalb sei das nicht immer förderlich. »Vielleicht mache ich das nach der Inszenierung«, sagt er.
Für das Bühnenbild und die Kostüme sind Kathrin Kegler und Marie-Therese Cramer zuständig. »Wir haben insgesamt 20 Szenen«, sagt Regisseurin Müther, die schon viele Jahre mit Kegler zusammenarbeitet. Die ist voll des Lobes für die Regisseurin. »Sie schafft es, offene Umbauten zu einem Erlebnis zu machen.« Das Ensemble würde die räumlichen Wechsel aktiv gestalten und Möbel von und auf die Bühne tragen. »Da diese Übergänge inszeniert sind, fällt der Wechsel gar nicht so auf. Für die Schauspielerinnen und Schauspieler ist das anspruchsvoll.«
Von Paris in die
französische Provinz

Das Stück spielt in Paris und einem Ort in der französischen Provinz. »Dementsprechend fallen auch die Kostüme aus«, sagt Cramer. Dramaturgin Ruth Schröfel freut sich mit »Monsieur Claude und seine Töchter« auf einen echten Kassenschlager. Der Vorverkauf laufe gut. »Viele kennen den Film. Das spielt mit Sicherheit eine Rolle.« Die Frage, wie man mit Klischees und Vorurteilen umgehe, könne und müsse auch jeder für sich selbst beantworten. »Das Stück ist auf jeden Fall ein Angebot zur Reflektion.« (wpa)