Bad Vilbel. Was macht die Polizei? „Hirnies festnehmen“, antwortet der Elfjährige. Dienstgruppenleiter und Familienvater Axel Vielweber korrigiert den Jungen nachsichtig: „Sag besser Straftäter.“ „Wieder was gelernt“, raunt ein Besucher, der sich dem leitenden Polizisten angeschlossen hatte. Willig streckte der Bub dem Uniformierten seine Hände entgegen – und klick machten die Handschellen. Sie gehören zur Grundausstattung eines beamteten Ordnungshüters, genauso wie auch der ausziehbare Schlagstock, die Dienstpistole oder Pfefferspray. Eine Waffe, die laut Axel Vielweber, viel wirkt, aber selten bei stark Betrunkenen.
1995 ist die Polizei in das nagelneue Gebäude am Riedweg umgezogen. Vorher war sie eher dürftig in einem ehemaligen Café am Nordbahnhof untergebracht und noch davor, Anfang der 70er Jahre in einem ehemaligen Eckgebäude am ehemaligen Zentralparkplatz. Die Mitarbeiter hatten die Idee, die auf Bürgernähe bedachte Behörde mal wieder für die Bürger zu öffnen. „Kompliziert wurde es erst, als ich mich eingemischt habe“, gestand Dienststellenleiter Torsten Werner schmunzelnd, als er im Beisein von Justizminister Jörg-Uwe Hahn, von Polizeipräsident Manfred Schweizer und neben Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr die Prominenz begrüßte. Bis am Abend wurden mindestens 4000 Besucher gezählt. Es gab reichlich zu essen und zu trinken. Der Erlös kommt einem guten Zweck zugute – der Leberecht-Stiftung der „Frankfurter Neuen Presse“ für benachteiligte Kinder im Rhein-Main-Gebiet.