Erfahrungen aus erster handÜber Stärken und Wünsche der Öko-Bauern informierte sich Landwirtschaftsministerin Lucia Puttrich (CDU) auf dem Dottenfelderhof. Sie lobte dort die große Erfahrung in Produktion und Forschung.
Bad Vilbel. „Da lacht das Herz des Genießers“, freut sich Puttrich, als ihr Isolde Hennekämper im Reiferaum des Dottenfelderhofs das Käseregal zeigt. Bei 17 Grad sind dort Sorten wie der „Pamino“ (eine Parmesanart) gelagert. „Der kommt raus“, sagt die Käsereichefin, er lagert seit Dezember 2010. „Das hätte ich nie gedacht“, staunte die Besucherin, als sie die Wanne des Hartkäsesalzbades sah. Dessen Salzlösung ist 25 Jahre alt.
Doch es gab auch ernste Themen zu besprechen. Ministerin Puttrich lobte die aufwändigen Hygienestandards auf dem Hof. Nur ein Drittel ihrer Arbeitszeit gehe in die Produktion, zu zwei Dritteln sei sie mit „Saubermachen und Vorbereiten auf den nächsten Tag“ beschäftigt, erklärte Hennekämper: „Egal, wer reinschaut, hier stimmt’s“. Das bestärkte Puttrich in ihrer Auffassung als Verbraucherschutzministerin, dass „Selbstkontrolle ein wesentliches Element“ sei.
Ein weiteres Thema war die Saatgutforschung, die am Hof parallel zum laufenden Betrieb stattfindet. Ob sich das rechne, fragte Puttrich. Es gehe mit Stiftungsgeldern und Idealismus, entgegnete Züchter Stefan Klause, denn „Saatgut ist Gemeingut“ und gerade im Öko-Landbau könne schon im Vogelsberg ein anderes Saatgut, als in der Wetterau erforderlich sein.
Sie sei bereits zum dritten Mal auf dem Dottenfelderhof, berichtete Puttrich. Dabei sei es für sie interessant zu sehen, wie sich der Hof Schritt für Schritt entwickele.