Karben. Ein legendäres Straßenfest ist nun offiziell ausgeklungen – mit einem großen Paukenschlag als Schlusspunkt: Die Anwohner im Platanenweg haben Kassensturz gemacht und – wie üblich – den Überschuss vom Fest an gemeinnützige Organisationen gespendet. Vor Freude einen Schreck bekommen hat Uschi Jacobsen, als sie die Spende erhielt: 1700 Euro überreichten ihr Hans-Peter Schmidt und Stefan Wistenberger als Vertreter der Anwohner für die Hospizhilfe Karben. Eine weitere Spende über 700 Euro nahm Karin Franzeck, Vorsitzende des Diakonievereins Karben, entgegen. „Uns war es immer wichtig, dass die Spendengelder in Karben bleiben“, erklärt Hans-Peter Schmidt. Beide Vereinigungen sind bisher noch nicht bedacht worden.
So etwa 100 000 Euro seien über die Jahre an Spenden wohl zusammengekommen, meint Schmid. Schon bei den ersten Festen „erwirtschafteten“ die Nachbarn pro Fest 8000 Mark und mehr. Alles Geld floss sozialen Zwecken in Karben zu. Kindergärten, die Feuerwehr, die Sozialstation, ASB und Rotes Kreuz und viele mehr erhielten einen Geldsegen aus dem Platanenweg. „Die Spielgeräte auf dem Spielplatz am Buchenweg haben wir gestiftet“, gab Schmidt ein Beispiel.
Doch nun ist Schluss. Im Jahr 2008 hatten die Nachbarn das letzte Straßenfest im Platanenweg ausgerichtet. Danach fanden sich nicht mehr genügend Anwohner zur Organisation und Durchführung. Auch sei die Zahl der Besucher zuletzt deutlich zurückgegangen. „Dabei hatten wir schon im vierten Jahr über 800 Besucher und damit“, so Schmidt, „bessere Besucherzahlen als der Klein-Kärber Markt zu jener Zeit.“ Schmidt, ein Fest-Organisator der ersten Stunde, gerät schnell ins Schwärmen: „Wir waren ein eingespieltes Team und wussten, was zu tun war“. Doch für die Durchführung wurden stets mindestens 40 Helfer gebraucht. Weil aber die Anwohner „auch in die Jahre gekommen sind“, blieben zuletzt nur noch etwa 25 Helfer übrig.
Über 25 Jahre erfreuten die Anwohner des Platanenweges ihre Mitbürger mit dem Straßenfest, das 1981 ganz privat begann. Bei einer Silberhochzeit wurde die Idee geboren. Bereits im dritten und vierten Jahr wurde es schon zu einem kleinen Volksfest.
„Den großen Aufwand haben wir alle gerne gestemmt“, sagen Wistenberger und Schmidt mit ein bisschen Wehmut. (cwi)