Karben. Der Stadtchronist und Bundesverdienstkreuzträger Helmut Heide (80) ist tot. Der Okarbener sei nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben, erklärt der Vorsitzende des Karbener Geschichtsvereins, Gerd Klein.
Kaum jemand hat sich in den vergangenen 40 Jahren mehr um die Stadtgeschichte Karbens und seiner Stadtteile gekümmert wie Heide: Er gehörte 1982 zu den Gründern des Geschichtsvereins, führte diesen selbst von 1988 bis 2005, war danach Ehrenvorsitzender. Eines seiner Schwerpunktthemen in der historischen Forschung waren die Schicksale der Juden in Karben im Dritten Reich. Der Okarbener führte über Jahre hinweg die historische Kommission der jungen Stadt.
Heide war in Hamburg als Sohn einer alteingesessenen Familie im Stadtteil Altona geboren worden, erklärt Gerd Klein. Er arbeitete als Studiendirektor an der Augustinerschule in Friedberg, unterrichtete Deutsch und Geschichte.
Nachdem er aus Gesundheitsgründen früh pensioniert wurde, steckte er viel Energie in die ehrenamtliche Arbeit in Karben. Dort war er für die SPD über Jahre hinweg als Stadtverordneter aktiv, führte lange Jahre das Parlament als Stadtverordnetenvorsteher. Heides kommunalpolitisches Engagement hatte bereits vor der Gründung der Stadt Karben im Jahr 1970 begonnen. Dadurch gehörte er zu den Unterzeichnern der Urkunde, mit der sich anfangs fünf Stadtteile zur Stadt zusammenschlossen. Außerdem engagierte Heide sich in der französischen Städtepartnerschaft mit Ramonville-Saint-Agne.
Nach 40 Jahren in Karben zog Helmut Heide nach Offenbach. Den Draht nach Karben aber verlor Heide trotz fortschreitender Erkrankungen nie. „Wir trauern sehr um ihn“, erklärt der Vorsitzende des Geschichtsvereins. „Helmut Heide wurde allseits sehr geschätzt.“ (den)