Bad Vilbel. „Die beiden Häuser müssen eine Priorität und einen Schutz genießen!“ Mit dieser Forderung schaltet sich der Vize-Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Heimatpflege, Walter Heil, in die Diskussion um den Erhalt der beiden Fachwerkfassaden in der Frankfurter Straße 58 und 60 ein. Das Stadtparlament hat entschieden, dass der Erhalt des Hauses Nummer 58 nicht gesichert sei, sofern es in die Gestaltung der Neuen Mitte einbezogen werde (der Bad Vilbeler Anzeiger berichtete). Der von der CDU und Teilen der FDP getragene Beschluss beinhaltet aber auch, dass der Magistrat vor dem Abschluss eines Kaufvertrags mit einem Investor eine Studie vorzulegen hat, aus der die Fassadengestaltung der Frankfurter Straße ersichtlich ist. „Gegen den Investor und den Planungs- und Bauausschuss schlagen schon lange die Wellen hoch“, setzt sich Heil für den Erhalt der Fachwerkfassaden ein. Provokant fragt der Heimathistoriker, ob es eine „neue Todsünde 2008 / 2009“ geben solle. Damit spielt er auf den Abriss der alten St. Nikolaus-Kirche an, der am 14. Mai 1969 begann. Heil bezeichnet das als „trauriges, unrühmliches Kapitel“ und schiebt dem damaligen katholischen Pfarrer Walter Ender die Schuld dafür in die Schuhe, der lediglich eine moderne, größere Kirche hätte haben wollen – und der bei der Stadt auf offene Ohren stieß. Nur Landesdenkmalpfleger Professor Dr. Kiesow habe sich dagegen ausgesprochen – allerdings vergeblich. (zlp)