Bad Vilbel. Die Spende von 2500 Euro ist gut angelegt. Darüber war sich das Veranstalterteam der Bad Vilbeler Wellness-Tage einig, als dieser Tage der Scheck an die Guttempler-Gemeinschaft „Ritter Bechtram“ übergeben wurde. Die Gemeinschaft ist in der Quellenstadt seit mehr als zwölf Jahren mit Gesprächsgruppen für Suchtkranke und deren Angehörige aktiv. Mit 1400 Euro ist bereits mehr als die Hälfte des Spendenbetrages „fest verplant“, wie Vorsitzender Alfred Lauschke sagte. Mit dieser Summe werde die Weiterbildung von zwei Mitgliedern zu Suchthilfeberatern finanziert. Die Absolventen solcher Fortbildungen nehmen hierfür einen erheblichen Zeitaufwand auf sich, denn für das Zertifikat und die Ausbildung müssen sie innerhalb eines Jahres an zwölf Wochenenden an Seminaren in Frankfurt teilnehmen.
Mit zwei weiteren ausgebildeten Suchthilfeberatern kann Nikolaus Mauer entlastet werden, der bisher die Gruppenleitungen allein bewältigt. Zudem könne man dann auch an die Einrichtung einer zweiten Gruppe denken, erläuterte Lauschke. Derzeit kommen mitunter mehr als zwanzig Besucher zu dem Treffen montags von 20 bis 22 Uhr in der alten Bürgermeisterei Dortelweil, Bahnhofstraße 46. Bei noch mehr Teilnehmern werde die Arbeit ineffektiv.
Ziel dieser wöchentlichen Treffen ist es, den zumeist alkohol- und tablettenabhängigen Menschen Gelegenheit zu geben, sich „ihrem“ Problem zu stellen. Auch Angehörige sind willkommen, sie können sich aussprechen und „Tipps“ erhalten, wie sie sich selbst in Konfliktfällen verhalten können. Die Teilnahme an diesen Treffen basiere auf Freiwilligkeit, deshalb variiere die Gruppengröße auch häufig, aber Nikolaus Mauer habe es immer mit mindestens einem Dutzend Gesprächsteilnehmern zu tun, führte Lauschke aus.
Bei den Wellness-Tagen sind die Guttempler bereits seit Jahren immer mit einem Stand vertreten. Seit drei Jahren befindet sich dieser in einer Ecke der Forumshalle und ist von Stellwänden unauffällig vor freiem Einblick abgeschirmt. Seitdem würden deutlich mehr Besucher die Beratung in Anspruch nehmen als zuvor, berichteten Lauschke und Mauer.
Der Spendenbetrag von 2500 Euro war wieder zum Großteil durch den Verkauf von nicht ganz 4000 Tombola-Losen á 50 Cent an die wieder rund dreitausend Besucher zusammengekommen. Der Rest wurde durch einen Teil der eingenommenen Standgebühren aufgestockt, wie Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr (CDU) bilanzierte. Die Stadt ist jedoch nur einer von mehreren Mitveranstaltern. Zur Koordinierungsgruppe gehören von Anfang an die Stada AG, Hassia Mineralquellen, die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) und der örtliche Naturheilverein (NHV), erstmals war in diesem Jahr hier auch das Netzwerk Körper mit im Boot. „Wir sind ein tolles Team“, fasste Irene Neumann vom NHV die gute Stimmung und Zufriedenheit über das Erreichte zusammen.