Bad Vilbel. Ein großes Herz für „Kinder ohne Sprache“ bewiesen jetzt zwei Teilnehmer des Frankfurter Ironman und ihr Sponsor. Sie spendeten insgesamt 1140,60 Euro an die Frühförderung der Lebenshilfe Wetterau. Zu den über 2000 Amateuren und Profis des achten Frankfurter Ironman gehörten auch der Quellenstädter Andreas Klause und Edwina Nass-Wittig aus Nieder-Wöllstadt. Beide gingen für die Bad Vilbeler Druckerei Spiegler an den Start und gehörten zum Kreis der Finisher.
Den Erlös aus dem Getränke- und Bratwurstverkauf des Fan-Standes am „Heartbreak Hill“ stockte Sponsor Michael Spiegler kräftig auf und am Ende klingelten 1000 Euro in der Kasse. Diesen Betrag spendete Michael Spiegler jetzt dem Fachbereich Frühförderung der Lebenshilfe Wetterau.
Bei der Spendenübergabe entschloss sich sein Schwager Andreas Klause spontan ebenfalls zu einer Spende. Er überwies 140,60 Euro auf das Konto der gemeinnützigen Gesellschaft. „Der Betrag entspricht den Meilen, die ich als Ironman auf Hawaii zurücklegen werde“, sagte Klause. Er bekam einen Slot für den Triathlon auf Hawaii.
Die Idee für die Spende hatte Ironfrau Edwina Nass-Wittig. Die Diplom- und Heil-Pädagogin stellte ihre Ironman-Premiere unter das Motto „Durch die Wetterau für Kinder ohne Sprache“. Wie wichtig eine frühzeitige Förderung ist, sieht sie täglich bei ihrer Arbeit. „Es ist schön zu erleben, wie es Kinder befreit, sich mehr und mehr mitteilen zu können“, sagt die erfolgreiche Hobbytriathletin.
Ziel der „Frühförderung“ ist es, den Kindern zu helfen sich möglichst gut zu entwickeln, ihre Fähigkeiten zu entfalten und zu verbessern. Mit lustigem, buntem Spielzeug und technischen Hilfen lernen die Kinder, sich zu äußern und üben Gebärden ein. So ist das Kind in der Lage, seine Wünsche mit Handzeichen auszudrücken, noch ehe es zur Lautsprache gefunden hat.
Hilfsmittel sind Gebärdenbücher, Schalter und Taster, Sprachsoftware und elektronische Medien. Mit ihren Symbolbildern können die Kinder dann „erzählen“. „Dies alles sind Meilensteine auf dem Weg zu einer Verständigung“, sagte Cornelia Zürn bei der Scheckübergabe in der Druckerei in Bad Vilbel.
Im Wetteraukreis betreut die Frühförderstelle im Jahr 350 behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder. In Bad Vilbel sind es jährlich rund 20 Familien, bei denen eins oder mehrere Kinder Hilfe bei Entwicklungsproblemen oder Behinderung benötigen.
Die am 27. Mai 1963 gegründete Lebenshilfe Wetterau e. V. ist ein Zusammenschluss engagierter Eltern und Förderer zum Wohle geistig behinderter Menschen in der Wetterau. Das Motto der Lebenshilfe lautet „Es ist normal, verschieden zu sein“.