Der jährliche Vereinsausflug des Petterweiler Männerchors Eintracht führte die mehr als 60 Ausflügler kürzlich am Samstag über Schriesheim an der Bergstraße nach Heidelberg und Bermersheim vor der Höhe in Rheinhessen.
Karben. Die aktiven und passiven Mitglieder des Gesangvereins Petterweil mit ihrem Dirigenten Hermann Jung und seiner Gattin waren früh in Petterweil mit zwei Bussen bei kühlem, aber trockenem Wetter erwartungsfroh gestartet. Nach einem stärkenden zweiten Frühstück und einem musikalischen Abschiedsgruß für die übrigen Hotelgäste mit dem Lied „Aus der Traube in die Tonne“ war die Reisegruppe wohl gerüstet für die Weiterfahrt nach Heidelberg und einem ausführlichen individuellen Bummel durch die Altstadt. Während das Heidelberger Schloss mit seinen dunklen Ruinenmauern hoch über der Stadt fast bedrohlich thronte, wurden die alten Häuserfassaden und Geschäftsauslagen bewundert, Gespräche intensiviert, die ersten Schoppen zu sich genommen. Eine kleine Gruppe von Sängern hatte sich in früher Nachmittagsstunde für die Studentenkneipe „Schnookeloch“ und das Brauhaus „Vetter“ entschieden, um alte Studentenzeiten beim Bier wieder in Erinnerung zu rufen.
Nach Bermersheim war es eigentlich nur ein Katzensprung und so ging es schließlich durch enge Gassen zur Taufkirche der heiligen Hildegard von Bingen in Bermersheim vor der Höhe.
Ursula Wolf, die den Schlüssel für die Kapelle verwahrt und als Hobbyhistorikerin große Anerkennung genießt, begrüßte auf den kühlen Kirchenbänken die Ausflügler mit den Worten: „Hildegard hat meinem Leben einen enormen Impuls gegeben. Sie war auch der Musik besonders zugetan, hat selbst mehr als 60 Musikstücke geschrieben.“ Mit viel Wärme und großer Sachkenntnis gab sie dann einen kleinen und anschaulichen Einblick in das Leben und Wirken einer der herausragendsten Frauengestalten des Mittelalters, die von 1098 bis 1179 etwa im heutigen Rheinhessen gelebt und als Ordensfrau gewirkt hat.
Sichtlich beeindruckt und motiviert für eine Erweiterung und Vertiefung des Gehörten verabschiedet sich der Chor natürlich mit einem kleinen Ständchen vor dem Altar in der Kapelle.
Den Abschluss des Tages bildete ein Besuch des Weingutes Hauck in Bermersheim. In gepflegtem Ambiente wurden von der Winzerfamilie verschiedenste Weine zur Verkostung sowie ein kaltes Büfett zur Stärkung gereicht. Ein bisschen Weinseligkeit zum Abschluss des Tages regte den Chor nochmals zu einigen Lieder gemäß des Tagesmottos „Wein, Weib und Gesang“ an. Simon Sturm erfreute mit dem Akkordeon die gesellige Runde mit flotten Melodien und regte zum Mitsingen an.
Dank der hervorragenden Reisevorbereitung und Reiseleitung der Vorstandsmitglieder Ralf-Michael Klügl und Peter Thomas erreichte die kulturinteressierte und sangesfreudige, aber auch fußballbegeisterte Ausflügler-Truppe rechtzeitig wieder Petterweil, um dem so genannten Fußballspiel des Jahres, das Champions-League-Endspiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund am Fernseher zu verfolgen. Ein Gewinner des Tages stand schon vor Spielbeginn in London fest: Der Petterweiler Männerchor hatte wieder einmal gezeigt, dass Geselligkeit und gute Laune immer ein Gewinn ist. (zlp)