Schöneck. Allen Bürgerprotesten und Unterschriftensammlungen zum Trotz: Die rot-grüne Mehrheit im Schönecker Gemeindeparlament lässt sich von ihrem Vorhaben, Windräder entlang der Hohen Straße zu bauen, nicht abbringen. Daher beschloss sie kürzlich, und zwar gegen die Stimmen von CDU und FDP, eine zweite Fläche auf dem Gelben Berg als Vorrangfläche im Flächennutzungsplan Südhessen eintragen zu lassen. Die Vorrangfläche auf dem Galgenberg steht dort bereits.
Heftig hatten sich zuvor die Redner von Union und FDP gegen „die Monster“ auf der Regionalparkroute gewehrt. Damit würde unter dem „Deckmäntelchen der Ökologie die Lebensqualität und die Gesundheit der Mitmenschen geopfert“, so CDU-Sprecher Markus Jung. Und auch FDP-Fraktionschef Rudolf Vogl warf den Koalitionären ein verbissenes Festhalten an alten Konzepten vor.
Doch das alles war vergeblich: „Wir bleiben bei den Beschlüssen aus unserem Koalitionspapier“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Walter Rauch. Jeder Bürger müsse dazu beitragen, dass die Klimakatastrophe doch noch abgewendet werden könne. Allerdings räumte Rauch ein, dass die Windräder entlang der Hohen Straße inzwischen auch in den eigenen Reihen nicht mehr ganz unumstritten seien. Wegen des zunehmenden Widerstandes innerhalb der Bevölkerung und seitens der umliegenden Gemeinden war Rauch dann schließlich doch noch zu einem „Entgegenkommen“ bereit. Denn obwohl Rot-Grün die Mehrheit hatte, entsprachen er und seine Fraktion dem CDU-Antrag, den städtebauliche Vertrag zum Betreiben von Windkrafträdern noch einmal im Ausschuss zu beraten. (jwn)