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Hier entsteht die neue Kita

Auf der Baustelle für die Kita in Petterweil tut sich was: Ab Sommer sollen hier die ersten Kinder betreut werden. Foto: Jana Sauer
Auf der Baustelle für die Kita in Petterweil tut sich was: Ab Sommer sollen hier die ersten Kinder betreut werden. Foto: Jana Sauer

Karben. Das Winterwetter kann den Bauarbeitern, die im Neubaugebiet »Hinter den Fuchslöchern« in Petterweil tätig sind, nichts anhaben: Auch bei Nieselregen und durch den Rohbau pfeifendem Wind lassen sie unter der Aufsicht von Bauleiter Ulrich Felber eine neue Kindertagesstätte entstehen.
»Hier tut sich was«, lobt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) kürzlich bei einem Besuch der Baustelle für die neue Petterweiler Kita. Das Dach ist fertiggestellt, die Fenster wurden – wenn auch mit leichter Verspätung – von vier Wochen eingebaut, die ersten Schritte für die Rohinstallation von Elektrik, Heizung und Wasser sind bereits vorbereitet. Im Sommer sollen hier die ersten Kinder spielen. »Wir liegen im Großen und Ganzen im Plan«, so die Zwischenbilanz der Verantwortlichen.
Das gelte nicht nur mit Blick auf den Zeitplan, sondern auch für das Budget, sagt Harald Kirch, technischer Leiter beim Kommunalen Immobilienmanagement (KIM), einer Tochter der Stadt Karben. Als Petterweiler kommt er selbst oft am Neubau vorbei und beobachtet den Fortschritt. Die Gesamtkosten sind mit 3,4 Millionen Euro inklusive der Planung veranschlagt, Bauherr ist das KIM.
Die Architektur entspricht dem Bau der 2016 erschaffenen Kita »Am Breul« in Klein-Karben. »Eine bestehende Planung zu übernehmen spart Kosten«, sagt Rahn. Dabei habe man die Kita »Am Breul« zum Vorbild nehmen können, da diese der nun in Petterweil angepeilten Größe für sechs Gruppen entspricht. Die Betreuung der unter Dreijährigen (U3) ist unten geplant, im Obergeschoss finden die über Dreijährigen (Ü3) Platz. Die Architektur setzt auf Giebel statt Flachdächer: Sie wirken nicht nur sympathisch und einladend für die kleinen Besucher, sondern bieten zudem Platz für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie ausreichend Raum im Obergeschoss, wo unter anderem ein Turnraum geplant ist.
Auch darüber hinaus wird die Kita modernsten Standards gerecht: Jeder Gruppenraum verfügt über eine eigene Toilette, der Fahrstuhl im Foyer ermöglicht Inklusion. Eine Besonderheit: »Wir haben Nachhaltigkeit konsequent mitgedacht.« Die Umwelt habe im Fokus gestanden, etwa bei der Klimabilanz der Baustoffe oder bei der Brandlast der verbauten Kabel. Ein innovativer Baustein findet sich vor dem großen Fenster des Erdgeschosses: Ein sogenannter Retentionsbehälter kann 25 000 Liter Regenwasser auffangen und so bei Starkregen abpuffern, erklärt Felber. Allein dieser habe 13 000 Euro gekostet, ergänzt Rahn.
Hitzeschutz als
Herausforderung

Darüber hinaus sei das Thema Hitzeschutz essenziell, erklärt Kirch eine Besonderheit der Kita-Neubauten. Die Jalousien werden über eine Lichtsteuerung arbeiten. Zur Herausforderung werde die gute Dämmung der Neubauten, sagt Kirch. »In privaten Bauten lüftet man nachts, um die Räume im Sommer herunterzukühlen. In einer Kita geht das nicht«, erinnert er. Die Lösung: Nicht nur eine Fußbodenheizung, sondern eine Fußbodenkühlung ist geplant.
Eine weitere Herausforderung am Bau war und ist der Fachkräftemangel. 15 Gewerke sind an der Großbaustelle beteiligt, diese gilt es nicht nur zu gewinnen, sondern dann auch zu koordinieren. »Wir wollen die guten Firmen – und gerade die haben viel Arbeit und volle Terminkalender«, weiß Bauleiter Felber. Einzelne Bereiche hätten mehrfach ausgeschrieben werden müssen, weil keine Angebote reingekommen seien, berichtet Kirch. Während beispielsweise der Rohbau unproblematisch gewesen sei, hätte man bei anderen Gewerken wie Dachdeckern mitunter 15 Firmen anfragen müssen, um drei Angebote zu erhalten.
Als nächstes Gewerk werden die Verputzer an der Reihe sein. Zuletzt war dies für Mitte Februar geplant, jedoch sei dies in hohem Maße wetterabhängig, sagt Felber.
Schließlich gilt es, die modernen Räume auch mit Leben zu füllen. Doch das ist heute nicht unbedingt ein Selbstläufer, weiß Rahn: Aktuell gebe es in Karben 20 bis 30 freie U3-Plätze. Für den Rathaus-Chef ist das dramatisch: 30 000 Euro im Jahr koste die Stadt die Unterhaltung eines solchen Platzes. In jedem Fall wird die neue Kita helfen, die Verteilung zu verbessern: Die heute aus Petterweil in andere Stadtteile pendelnden Kinder können damit im eigenen Stadtteil betreut werden, die alte Kita in Petterweil werde dann verkleinert. Von Jana Sauer