Die wichtigsten Fragen zu den Rahmenbedingungen beantwortet die für die Hessentage zuständige Staatskanzlei in Wiesbaden:
Wie groß ist der zeitliche Vorlauf für eine Bewerbung?
Ziel sollte es sein, einen Vorlauf von eineinhalb bis zwei Jahren ab Vergabe zu haben. Vorgeschaltet ist bei den interessierten Kommunen ein innerstädtisches Verfahren, durch das die Zielsetzung und Voraussetzung intensiv erörtert werden – die Hessische Staatskanzlei steht beratend zur Seite.
Bis wann sind die nächsten Hessentage vergeben und an welche Städte?
2017 wird Rüsselsheim die Hessentagsstadt sein, 2018 Korbach. Für 2019 ist die Vorbereitung für eine Entscheidung auf dem Weg. Nach Informationen der Frankfurter Neuen Presse interessieren sich unter anderem Haiger in Mittelhessen und Bad Hersfeld in Nordhessen und für 2020 Neu-Isenburg.
Gibt es eine Reihenfolge der Veranstaltungsorte, zum Beispiel Süd-, dann Nord- und dann Mittelhessen?
Eine starre Reihenfolge gibt es nicht. Natürlich sind aber auch die verschiedenen Regionen zu berücksichtigen.
Welche Kriterien muss eine Bewerberkommune erfüllen?
Im Bewerbungsverfahren werden von der Stadt Grobkonzepte benötigt für Personal, Flächen, Verkehr und Finanzen. Diese sind Voraussetzung, um passgenaue Module zu entwickeln. Eine Budgetierung der Kosten sowie die Analyse von Verwaltungs-, Flächen und Infrastrukturressourcen gibt eine höhere Planungssicherheit. Der Hessentag ist zudem Impulsgeber für eine nachhaltige Stadtentwicklung und stellt diese in den Mittelpunkt, daher wird auch um die Übermittlung einer entsprechenden Projektliste gebeten.
Was gibt das Land im Gegenzug an die Ausrichterkommune – konkret an finanzieller Unterstützung?
Bis 2017 erhält die Stadt bis zu zehn Millionen Euro an Zuschüssen für Investitionen in Infrastruktur und Stadtentwicklung vom Land. Davon können auch bis zu 3,5 Millionen Euro für den Ausgleich eines möglichen Defizits durch die Ausrichtung des Festes verwendet werden. Im Jahr 2018 wird die Landesregierung den Zuschuss auf neun Millionen und ab 2019 auf 8,5 Millionen Euro deckeln. Ab 2018 darf der mögliche Defizitausgleich 2,5 Millionen und ab 2019 zwei Millionen Euro nicht übersteigen.
Welche Vorgaben macht das Land den Ausrichterkommunen, konkret beim Programm?
Der Hessentag passt sich den Städten an. Folgende Kernmodule sind gesetzt:
• Landesausstellung – Informationen für durchschnittlich 100 000 Besucher
• Festzelt – Forum für gesellschaftliche Dialoge über wichtige Themen
• „Natur auf der Spur“ – Vermittlung von Wissen über die Natur
• Festzug – Schaufenster für zum Beispiel Vereine, Institutionen und Kommunen
Die Hessentags-Arena, in der auch die großen Konzerte stattfinden, ist optional – also keine Pflicht. (zlp)